Kommentar zu Andreas Wehr:
„High Noon für Irrationalität“ 

von Bernhard Meyer

„In der Eile liegen Fehler“

 (Fritz Mühlenweg: In geheimer Mission durch die Wüste Gobi)

Andreas Wehr ist mir durch besonders erhellende Artikel aufgefallen. Besonders erinnere ich mich an einen aufklärenden Artikel vor dem G20-Gipfel in Hambug 2017: „Wieso dieser Hass auf die G20?“ Damals herrschte unter den Linken ein Hype gegen die reichen Weltherrscher, die sich in Hamburg treffen würden. Alle wurden da in einen Topf geworfen. Wehr zeigte, wie falsch es ist, die G20 mit den anderen Gipfeln wie G7 gleichzusetzen, wie falsch es ist, die Regierungen der USA mit der von Russland oder Indien gleichzusetzen. Wehr war damals einer der wenigen unter den Linken, der sich diesem Hype durch Aufklärung entgegenstellte, was ihm manchen Spott oder Zorn einbrachte, bei mir zählte er fortan „zu den Guten“.

Auch jetzt stellt sich Wehr einem Trend unter Linken entgegen, also ist es gut ihm zuzuhören. Und da habe ich zu schnell reagiert und ihn auf unserer Seite verlinkt, als Denkanstoß. 

Aber stößt er wirklich das Denken an? Bei nochmaligem Lesen fällt mir auf, dass fast völlig fehlt, was seine früheren Artikel auszeichnete: Argumente, bisher nicht bekannte Tatsachen, Zusammenhänge, kurz: Aufklärung. Wehr begründet nichts, sondern spottet oder setzt herab: „selbsternannt“, „eine Seite, die sich merkwürdigerweise 'Rationalgalerie' nennt“, „KenFM will da im Wettlauf der Irrationalitäten nicht zurückstehen“, „Es ist schwer zu unterscheiden was bei den hier beschriebenen Demonstrationen, Artikeln, und Videos harmloser Klamauk, Verfolgungswahn oder kaltes ökonomisches Kalkül ist.“ usw.

An keiner Stelle geht er auf die Argumente der dissidenten Virologen ein, die über die falschen Statistiken und Methoden des RKI aufklären oder die verfassungsrechtlichen Argumente z.B. von Frau Beate Bahner. Erst am Schluss argumentiert er mit Berichten aus den USA, wo besonders viele Afroamerikaner am Virus sterben: „Es werden weltweit noch viele sterben, vor allem Arme. Die Pandemie ist alles andere als ein Fake, wie uns die „alternativen Medien“ weismachen wollen.“ Aber auch das ist eigentlich kein Argument, sondern Ausdruck von Angst. Das ist an sich berechtigt, aber es ist eben kein analytischer Blick auf eine Situation, die der Entschlüsselung bedarf. Entschlüsselung, Hintergrundwissen, damit glänzte Andreas Wehr für mich in der Vergangenheit, aber nicht mit diesem Artikel. Das liefern mir aber die von Wehr und vom Mainstream verachteten, verleumdeten und bekämpften Alternativen im Netz.