Lesefrüchte

November 2021

Hier sammeln wir Artikel, die auch über den Tag hinaus interessant sind und zitieren Auszüge. Um die Übersichtlichkeit zu erhalten, verschieben wir ältere Empfehlungen ins „Archiv“.

 


Lesefrüchte im vergangenen Monat  
Prof. Dr. Kai-Alexander Schlevogt: Ist das Haus Gottes noch ein Zufluchtsort? 
Christfried Lenz: Die informelle Weltregierung
Ulrich Teusch: Jacques Elluls „Propaganda“: Entdeckung eines Klassikers
Paul Craig Roberts:
Eine inszenierte Pandemie
 


 

Prof. Dr. Kai-Alexander Schlevogt: Ist das Haus Gottes noch ein Zufluchtsort? Eine unterdrückte Rede zu kirchlicher Ausgrenzung

Liebe Brüder und Schwestern,

da der Papst grundsätzlich eine größere Beteiligung des Kirchenvolkes angeregt hat, möchte ich eine kurze Stellungnahme zum 2G-Beschluss des Berliner Erzbischofs, Dr. Heiner Koch, abgeben. Ich habe mich nach reiflicher Überlegung zu diesem Schritt entschlossen, weil es wohl für lange Zeit das letzte Mal sein wird, dass wir alle gemeinsam an einem Ort versammelt sein werden und die Geimpften einen Fürsprecher der Ungeimpften hören können.

Mein Name ist Kai-Alexander Schlevogt. Ich war unter anderem Professor für strategische Führung an der St. Peterburger Universität mit einer Spezialisierung in Krisenmanagement – einem Fach, das in der derzeitigen Corona-Apokalypse von besonderer Bedeutung ist.

Gerade an dem heutigen Christkönigsfest verkündet die Kirche, dass sie dem Staat in vorauseilendem Gehorsam zuvorkommen möchte und diskriminierende Zwangsmaßnahmen ergreifen wird, die noch über die staatlich verordneten drastischen Freiheitsbeschränkungen hinausgehen und einen kirchenpolitischen Dammbruch darstellen.
Jesus ist zu den Aussätzigen des Alten Bundes gegangen, hat sie getröstet, hat sie befreit. Die heutige Kirche aber, die zur Christusnachfolge aufgerufen ist, grenzt selbst ihre eigenen Brüder und Schwester aus. Sie möchte ihnen den Zugang zum Tisch des Herrn verweigern – und dies, obwohl diese Brüder und Schwestern gesund sind.
Die meisten von Ihnen sind vollständig geimpft. Wovor haben Sie dann Angst, wenn der Impfstoff doch so wirksam ist? Wenn man aber glaubt, dass der Impfstoff nicht ausreichend schützt, warum übt man dann enormen Druck auf Ungeimpfte aus, sich impfen zu lassen? Man muss sich entscheiden – glaubt man an die Wirksamkeit des Vakzins oder nicht – und dann die logischen Konsequenzen daraus ziehen.

Die Ungeimpften sind Ihre Brüder und Schwestern – sie sind keine Schädlinge, Volksfeinde oder einheimische Terroristen! Es sind Menschen, die nach sorgfältiger persönlicher Risikoabwägung entschieden haben, sich zurzeit nicht mit genbasierten, nur bedingt zugelassenen Experimentalimpfstoffen impfen zu lassen, für die die Pharmaindustrie selbst jegliche Haftung ablehnt und deren langfristigen Nebenwirkungen nicht bekannt sind. Sie möchten keine Präparate in ihren Körper einspritzen lassen, die mit den sterblichen Überresten abgetriebener kleiner Menschen entwickelt worden sind. Es ist möglich, dass die Präventivmaßnahmen schlimmere Folgen zeitigen werden als die Krankheit selbst.

Die Ungeimpften sind gesunde Menschen – dennoch will die Kirchenführung die Türen vor ihnen verschließen und Exklusivgottesdienste für die neuen Auserwählten abhalten. Dass vereinzelt noch 3G-Gottesdienste angeboten werden sollen – von denen in den schriftlichen Mitteilungen der Gemeinde nichts zu lesen war – ändert nichts an der Tatsache, dass Brüder und Schwestern von bestimmten Gottesdiensten einfach ausgeschlossen werden. Und zum Zwecke der Überprüfung sollen sogar Personalausweisdaten registriert werden – solch eine einschneidende Kontrollmaßnahme hätte es noch nicht einmal in der DDR gegeben. Nach diesem Dammbruch ist es lediglich eine Frage der Zeit, bis nur noch 2G-Gottesdienste angeboten werden, denn es ist unlogisch, einerseits aufgrund der angeblichen Dringlichkeit der epidemischen Lage auf 2G umzustellen, aber gleichzeitig noch weiter 3G-Gottesdienste zu feiern.

Wenn man befürchtet, dass die Ungeimpften mit dem Coronavirus infiziert sein könnten, dann kann man sie doch vor dem Gottesdienstbesuch testen. Dann müsste man allerdings auch alle Geimpften testen, denn diese – so argumentieren namhafte Virologen – könnten genauso ansteckend sein wie die Ungeimpften (und ebenso schwere Krankheitsverläufe erleiden, wie man unter anderem an den Todesstatistiken in Bezug auf Vollgeimpfte erkennt). Folgt man dieser Logik, wäre konsequentes Testen aller Personen unter Pandemieschutzgesichtspunkten effektiver als der ausschließliche und unterschiedslose Einlass aller geimpften und genesenen Personen. Die 2G-Regel wäre unter diesen Annahmen hinsichtlich der Seuchenbekämpfung überflüssig und somit sinnlos. Als einziges Motiv für die 2G-Selektion bliebe dann nur noch, durch Bestrafung Druck auf Ungeimpfte auszuüben, was aber sicherlich nicht Aufgabe der Kirche (und auch nicht des Staates oder anderer Akteure) ist. Oder glaubt man etwa nicht an die Validität der unterschiedlichen COVID-19-Tests? Wenn diese Tests aber nicht valide sind, dann wird das gesamte Corona-Narrativ unlogisch und widersinnig.

Wie werden sich Menschen im Gottesdienst fühlen, deren ungeimpfte Familienmitglieder nicht mehr an der Messe teilnehmen können? Dann wird der Ehemann einsam auf der Kirchenbank sitzen, während die Ehefrau zu Hause bleiben und sich einen Fernsehgottesdienst anschauen muss, ohne die Möglichkeit zur Kommunion zu haben, auf die sie ein Anrecht hat!

Wie werden Sie sich fühlen, wenn ab nächstem Sonntag der Platz neben Ihnen, auf dem jahrelang ein treues Kind Gottes saß und Ihnen den Friedensgruß gab, leer bleiben wird – wie damals, als plötzlich in der Universität und anderswo der Platz von Samuel und Aaron leer blieb? Wer ein komplexes Problem ungerechtfertigterweise vereinfacht und eine hilflose Minderheit als Sündenbock für das Problem verantwortlich macht und verfolgt, der handelt ungerecht. Dumme Menschen, so heißt es, suchen Schuldige, kluge Menschen dagegen suchen Lösungen.
Wie werden Sie sich fühlen, wenn Sie am 24. Dezember 2021 andächtig und ehrfürchtig "Stille Nacht" in Herz-Jesu anstimmen und gleichzeitig das verzweifelte Klopfen der Ungeimpften an den Kirchenpforten hören werden? Wie werden Sie reagieren, wenn Sie andere Gemeindemitglieder in der kalten, schneeumwirbelten Winternacht inständig flehen hören: "Lasst uns herein! Wir wollen die Geburt Christi – mit unseren Brüdern und Schwestern zusammen – feiern"? Wie wird Gott über sein Volk denken, wenn er von seiner Himmelswarte dieses unsägliche Trauerspiel auf Erden sehen wird?

Ich stelle mir die Frage: Wohin sollen die Ausgegrenzten überhaupt noch gehen, an wen sollen sie sich noch wenden, wenn selbst die Kirche ihre mächtigen Pforten, die rund zwei Jahrtausende lang den Verfolgten aus aller Herren Ländern Schutz geboten haben, vor ihnen zuschlägt? 

Mit dem 2G-Beschluss schafft ausgerechnet die Kirche eine Zweiklassengesellschaft in ihren eigenen Reihen – unter uns Menschen, die wir vor Gott alle gleich sind. Sie spaltet friedvolle Gemeinden und sät Zwietracht. Die Geimpften sollten daran denken, dass auch sie einmal in der verfolgten Minderheit sein könnten!

 


 

Christfried Lenz: Die informelle Weltregierung
In ihrem Buch "Unsere Welt neu denken" macht die Politökonomin, Maja Göpel, aufmerksam auf eine epochale Veränderung der politischen Weltstruktur: Eine Ebene oberhalb von Nationalstaaten ist entstanden. Sie besteht aus den wenigen Playern des globalen Kapitals, die mit Summen, die das Bruttosozialprodukt ganzer Staaten übersteigen, das Weltgeschehen beeinflussen. (...)

In der Phase der Nationalstaaten gab es das nationale Kapital und den jeweiligen nationalen Staat. Das Kapital hielt sich gern zurück, um aus dem Hintergrund heraus die Strippen zu ziehen. Es hatte es aber zu tun mit der Verfassung und den Gesetzen des Staates, der, wenn er sich „demokratisch" nannte, der Bevölkerung zumindest minimale Einflussmöglichkeiten einräumen musste.

Auf der globalen Ebene gibt es aber keinen Staat. Das hier agierende Kapital hat einen rechtsfreien Raum zur Verfügung, ohne Strukturen, ohne Regularien, jedenfalls ohne solche, die bekannt sind, ohne die mindeste Transparenz. Es ist keinerlei Gesetzen unterworfen außer denen der Ökonomie.

Auch in den übelsten Diktaturen und Tyranneien wusste man zumindest, wer der Herrscher ist. Diejenigen, die heute global die Strippen ziehen, sind, von einzelnen Ausnahmen abgesehen, anonym. Sie werden öfters „Eliten" genannt. Doch der Respekt ist unangebracht. „Eliten" bedeutet „Auserlesene". Diese Clique aber hat niemand auserlesen. Ihre Beteiligten haben sich hineinmanövriert auf Grundlage ihres unermesslichen Reichtums. Mit welchen Methoden sie sich diesen angeeignet haben, wissen nur sie selber.

Freihandelsabkommen lassen Absichten und Methoden der Oligopolisten erkennen

Grundsätzlich spielen sich ihre Aktivitäten im Geheimen ab. Mitunter kommt mal was zum Vorschein. An den „Freihandelsabkommen" TTIP und CETA zwischen der EU und den USA, bzw. Kanada war bereits jahrelang heimlich verhandelt und geschrieben worden, als sie unplangemäß an die Öffentlichkeit gerieten. Heraus kam: Sie beinhalten Absenkungen von Verbraucherschutz, Umwelt- und Sozialstandards. Sie ermöglichen Eingriffe in die Souveränität der Staaten: Dem Beginn von Gesetzgebungsprozessen wird ein „Regulatorischer Rat" vorgeschaltet, der ohne Wissen des Parlaments dafür sorgt, dass keine Bestimmungen – z.B. bezüglich Umweltschutz – auf den Weg kommen, die für ausländische Investoren unpässlich sein könnten. Rein private, fernab von jeglichen staatlichen, geschweige denn demokratischen Institutionen eingerichtete „Internationale Schiedsgerichte" können Staaten zu Entschädigungszahlungen verpflichten, wenn sich ausländische Investoren beispielsweise durch Klimaschutzmaßnahmen benachteiligt fühlen.

Solche privaten Schiedsgerichte gab es aber auch schon unabhängig von den erwähnten beiden Freihandelsabkommen. Wie sie in die Welt gekommen sind, liegt im Dunkeln. Vor einem solchen Schiedsgericht wird bekanntlich seit Jahren zwischen Vattenfall und der BRD um Milliardenentschädigungen wegen Stilllegung von Kraftwerken verhandelt. Allein die Verhandlungsführung kostet ständig Millionen Euro Steuergelder.
Ist unser komplettes System bereits korrumpiert?

Mehrere Gutachten angesehener Rechtsgelehrter zeigten auf, dass die Ratifizierung von TTIP und CETA gegen das deutsche Grundgesetz verstoßen würde.

• Weshalb aber ist mit dieser Feststellung die Sache nicht vom Tisch? 
• Wie kann es sein, dass der Bundestag über Absichten diskutiert, die verfassungswidrig sind – und sie auch noch mehrheitlich befürwortet? 
• Wieso gibt es auch von der Opposition nur allenfalls Skepsis, aber weder Protest noch Entrüstung? 
• Und wo bleibt der Aufschrei der kompletten Jurisprudenz? Gab es in irgendeiner Weise Druck? 
• Oder sind allgemeine Zerrüttung der Intelligenz und Einübung in Gehorsam gegenüber den „Eliten" schon zu weit fortgeschritten? 

Achillesverse der Oligarchen: Klimawandel/Energieerzeugung

Dabei ist die Lage der Geld-Oligarchen gar nicht rosig. Sie haben das alttestamentarische (und als einziges konsequent befolgte!) Gebot „Macht euch die Erde untertan" bis zum Ende erfüllt. Solange kein anderer Planet erreichbar ist, gibt es für sie keine weitere territoriale Expansion, nur Erhaltung des status quo. Und auch der ist gefährdet. Die kapitalistische Produktionsweise braucht fortwährendes Wachstum. Die Ressourcen des Planeten wachsen aber nicht. Besondere Probleme verursacht das nur begrenzt schadlose Aufnahmevermögen der Atmosphäre für unsere gasförmigen Abfälle aus Verbrennung und anderen Quellen, das bei Überschreitung zur Klimaerwärmung führt.

Hilflose Versuche gegen den Klimawandel

Die von der Kapitalseite ergriffenen Gegenstrategien wirken ziemlich hilflos. Zunächst versuchte man, die durch steigenden CO2-Gehalt der Luft ausgelöste Erwärmung einfach wegzulügen. Exxon engagierte eine ganze Riege von Wissenschaftlern, die dafür Beweise liefern sollten.

Als die Auswirkungen der Erwärmung unübersehbar wurden, schwenkte man um. Man negierte den Klimawandel nun nicht mehr, behauptete aber, ihn in den Griff zu bekommen, wenn man aus den Abgasen fossiler Kraftwerke und Industrieanlagen das CO2 abscheidet und durch Verpressen in den tiefen Untergrund von der Atmosphäre fern hält (CCS). Bürgerinitiativen konnten das Unsinnige und Verzweifelte dieser Idee deutlich genug herausarbeiten, um die Konzerne auch an dieser Stelle zum Rückzug zu veranlassen.

Nachdem aus dem „klimafreundlichen Kohlekraftwerk" also nichts wurde, präsentierte man das Erdgas als klimafreundliche „Brückentechnologie". Auch dies basiert auf einer Lüge: Die Gasflamme emittiert zwar weniger CO2 als die Kohle, bei Förderung, Transport und Reinigung des Erdgases gelangen aber derartige Mengen des extrem klimawirksamen Methans in die Atmosphäre, dass die Bilanz am Ende ungünstiger ist als die der Kohle.

Bill Gates aus der globalen Clique, der als Gutmensch auftritt und sein unermessliches Vermögen für die Lösung der Probleme der Menschheit einsetzen möchte, will das Klimaproblem per Geoengineering lösen: Gigantische Mengen winziger Spiegel oder Schwefelpartikel sollen in die oberen Schichten der Atmosphäre verbracht werden, um die Erde gegen zu viel Sonneneinstrahlung abzuschirmen. Möge daraus nie etwas werden! Die „Nebenwirkungen" wären so unermesslich wie das Vermögen des nur scheinbaren Wohltäters.

Mit dem Kapital in eine tote, rein artifizielle Welt?

Einstein erkannte: „Probleme kann man niemals mit derselben Denkweise lösen, durch die sie entstanden sind." Die Akteure des Kapitals wollen aber genau dies: die durch zu viel Technik entstandenen Probleme durch noch mehr und noch gewaltigere Technik lösen. Den Klimawandel per Geoengineering stoppen, die aussterbenden Bestäubungsinsekten durch winzige fliegende Roboter ersetzen, überhaupt immer mehr Tätigkeiten Robotern übertragen, von der Altenbetreuung bis zum Geschlechtsverkehr.

Und damit hört es nicht auf. Schon ist ein wissenschaftlicher Begriff für bald zu erwartende Mischungen aus Mensch und Maschine entstanden: „Transhumanismus". Nach den Vorstellungen des Kapitals geht die Reise in eine immer weiter technisierte artifizielle Welt. In dieser wird zusätzlich zur Umwelt auch die Innenwelt des Menschen und damit dieser selbst zerstört.
Wir stehen an der Weggabelung 
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Ulrich Teusch: Jacques Elluls „Propaganda“: Entdeckung eines Klassikers

Eine persönliche Vorbemerkung: Ich bin auf Jacques Ellul und sein umfangreiches Oeuvre – Dutzende Bücher, Hunderte Aufsätze und Artikel – Anfang der 1990er Jahre aufmerksam geworden. Damals werkelte ich an meiner Dissertation zum Verhältnis von Technik, Gesellschaft und Politik. Ich merkte schnell, dass ich an den einschlägigen Arbeiten Elluls, namentlich seinen techniksoziologischen und -philosophischen Schriften, nicht vorbeikommen würde. Sie standen, wenn man es international betrachtete, im Zentrum der Debatte. In Deutschland freilich hatte eine tiefgreifende Ellul-Rezeption nicht stattgefunden. Diese Lücke galt es zu füllen! Also las ich Ellul, mal in englischer Übersetzung, mal – mehr schlecht als recht – im französischen Original.

Es ist keine Übertreibung, wenn ich sage: Die Folgen dieser Lektüre waren dramatisch. Das Denken dieses ganz und gar außergewöhnlichen Wissenschaftlers und Gesellschaftskritikers nahm mich auf Anhieb gefangen. Die große Untersuchung, an der ich arbeitete, führte unter seiner Ägide in eine völlig andere Richtung als ursprünglich geplant. Was ich für gesicherte Erkenntnis gehalten hatte, wurde mir plötzlich zweifelhaft. Alles geriet ins Rutschen, kaum ein Stein blieb auf dem anderen. Ellul bescherte mir eine recht lange Kette intellektueller Schlüsselerlebnisse.

Nicht nur einige Monate, sondern mehrere Jahre stand ich im Bann intensiver Ellul-Lektüre. Rückblickend betrachtet, hatte das Ganze etwas Rauschhaftes. „Abenteuer Wissenschaft“, wenn man so will. Jedenfalls hat dieser an der Universität seiner Heimatstadt Bordeaux lehrende und forschende Franzose mein Weltbild, meinen Blick auf unsere wissenschaftlich-technische Zivilisation, auf Staat und Kapitalismus, auf Individuum und Gesellschaft, auf Gott und die Menschen wie kein anderer Denker beeinflusst und geprägt.

Selbstverständlich habe ich seinerzeit, vor 30 Jahren, auch Elluls Propagandabuch gelesen. So sehr mich dieses große, düstere Werk beeindruckte – in seiner wahren Bedeutung habe ich es damals nicht erfasst. Es schien mir allzu sehr seiner Entstehungszeit verhaftet zu sein, von der totalitären Erfahrung und den Exzessen des Kalten Kriegs bestimmt – jenes Kalten Kriegs, der zum Zeitpunkt meiner Lektüre gerade zu Ende gegangen war und von einer Zeit der Um- und Aufbrüche abgelöst wurde. Ich war überzeugt, dass nun ein neues, ein besseres Zeitalter bevorstand, weithin befreit vom propagandistischen Zugriff.
(...)
Nach der erneuten Lektüre des Buchs kann ich mit Bestimmtheit sagen: Nein, die Übersetzung kommt nicht zu spät. Wir haben es mit einer Analyse von frappierender Aktualität zu tun. Und dies, obwohl ihr Autor ein – aus heutiger Sicht – geradezu beschauliches Stadium der Entwicklung moderner Propagandatechniken betrachtet. Da ist viel von Zeitungen die Rede, vom Radio, vom Kino, von einem noch nicht flächendeckend präsenten Fernsehen, auch von Plakaten und Wandzeitungen, selbst noch von den öffentlichkeitswirksamen Schauprozessen, die in den totalitären Systemen oder auch in der US-amerikanischen McCarthy-Ära veranstaltet wurden. Von der wunderbaren Programmvermehrung des Fernsehens, von den Segnungen des Internets, von sozialen Medien, Bots und Troll-Armeen ahnte Ellul noch nichts. Und doch: Alles Wesentliche zum Thema Propaganda ist in diesem Buch gesagt. Die weitere Entwicklung hat dem von Ellul Erkannten nur noch Quantitatives beigefügt.

Überraschende Wendungen, manipulative Zahlenspiele
Die eben erwähnte Corona-Propaganda mag als Beispiel dienen. Mein Vorschlag: Man mache die Probe aufs Exempel und stelle sich im Lauf der Lektüre immer einmal wieder die Frage, ob und inwiefern Elluls Ausführungen zum Verständnis dieser Kampagne beitragen. Dann wird man mit ziemlicher Sicherheit feststellen: In Sachen Corona sind sämtliche von ihm herausgearbeiteten Erscheinungsformen und Kategorien von Propaganda in den vergangenen 20 Monaten zum Einsatz gekommen. Alle, ohne Ausnahme.

Da sind zum Beispiel die für die Corona-Krise typischen und immer wieder überraschenden Hakenschläge: Dinge, die gestern noch im Brustton der Überzeugung behauptet wurden, werden heute in Zweifel gezogen – oder umgekehrt. Wer zu Beginn der Krise Alarm schlug, wurde als „Verschwörungstheoretiker“ hingestellt; wer im Verlauf der Krise für mehr Gelassenheit plädierte, ebenfalls. Zunächst galten Masken als unnütz, womöglich sogar schädlich, dann wurden sie zum obligaten Mittel der Gefahrenabwehr verklärt. Man sollte meinen, es handele sich hier um Kapriolen, die der Glaubwürdigkeit eher abträglich sind. Doch das war und ist nicht der Fall. Solche Kehrtwendungen gehören Ellul zufolge zu den Wesensmerkmalen von Propaganda.

„Stets herrscht Verwunderung darüber, wie instabil Propaganda in ihrem Inhalt ist, wie sie heute behaupten kann, was sie gestern noch verdammte. (…) In Wahrheit ist dies nur ein Zeichen für den Einfluss, der von ihr ausgeübt wird, dafür, dass ihre Wirkungen real sind. Man darf nicht denken, der Mensch würde nicht mehr folgen, sobald es zu einer plötzlichen Kehrtwende kommt. Er folgt, denn er ist im System gefangen.“

Hinzu kommt:

„Die menschliche Fähigkeit zu vergessen ist schlicht grenzenlos. Es ist dies eine der bedeutsamsten und nützlichsten Erkenntnisse für den Propagandisten, der stets damit rechnet, dass ein bestimmtes Thema, eine Behauptung, ein Ereignis innerhalb weniger Wochen vergessen sein wird.“

Ein anderes Beispiel: Im Zuge der Corona-Krise haben Zahlen eine eminente Rolle gespielt (und sie tun es weiterhin). Die Art und Weise, wie mit diesen Zahlen umgegangen wurde und wird, nämlich unseriös und manipulativ, ist eine gängige Propagandatechnik:

„Beispielsweise wird eine Zahl genannt, ohne sie auf etwas zu beziehen, ohne sie mit etwas zu verbinden, ohne einen Prozentsatz oder ein Verhältnis anzugeben. Erklärt wird, dass die Produktion um 30 Prozent gestiegen sei, ohne dabei das Jahr anzugeben, worauf sich diese Zahl bezieht, oder dass das Lebensniveau um 15 Prozent gestiegen sei, ohne Angabe darüber, wie es denn überhaupt berechnet wird, oder dass die höchste Zahl an Mitgliedern irgendeiner Bewegung erreicht worden sei, ohne die Zahlen des Vorjahres anzugeben und so weiter. Die Zusammenhanglosigkeit sowie das Durcheinander von derlei Angaben ist absolut gewollt.“
(...)
In Lauf der Corona-Krise haben viele Menschen mit Erstaunen eine drastische Verengung des Diskursspektrums registriert. Warum konnte nicht mehr offen über bestimmte Sachverhalte gestritten werden? Warum sahen sich zum Beispiel die Rundfunkanstalten außerstande, eine Fernsehdebatte zwischen – sagen wir – Drosten und Wieler auf der einen, Wodarg und Bhakdi auf der anderen Seite zuzulassen? Also etwas im Grunde völlig Selbstverständliches (und zudem Quotenträchtiges)?

Das war so, würde Ellul antworten, weil wir uns nicht in einem wie auch immer gearteten Diskurs befanden, sondern in einer Propaganda-Situation. Und da gelten andere Regeln. Sie waren im Zusammenhang mit Corona fast ebenso unerbittlich, wie sie sonst nur in Kriegszeiten zu sein pflegen. Rally ´round the flag! Weh dem, der aus der Reihe tanzt! Den Abweichlern, den Kritikern entgegenzukommen, ist in solchen Konstellationen nicht vorgesehen.

„Mit halbem Erfolg gibt sich Propaganda nicht zufrieden, denn für Diskussionen ist sie unempfänglich: Widerspruch, Diskussion sind vollkommen ausgeschlossen. Solange noch eine Spannung, und sei sie noch so klein, oder ein Handlungskonflikt besteht, kann Propaganda nicht als verwirklicht, als erfolgreich durchgeführt gelten. Es ist vonnöten, dass sie nahezu Einstimmigkeit herstellt, dass ihr Gegenüber zu einer vernachlässigbaren Größe zusammenschrumpft und sich kein Gehör mehr verschaffen kann.“

Propaganda, schreibt Ellul, müsse „total“ sein. Sie müsse die gesamte Palette technischer Mittel verwenden, die zur Verfügung stehen. Deren bloß sporadischer oder zeitlich eng begrenzter Einsatz (wie etwa in einer Wahlkampagne) gilt ihm nicht als echte Propaganda und wird von ihm nicht näher analysiert. Der wahre Propagandist spielt Ellul zufolge „auf einer regelrechten Klaviatur und komponiert eine Symphonie“. Er berücksichtigt alle möglichen Stimuli. Auf deren Kombination, auf die „Orchestrierung“ kommt es an.

(...)

Demokratie wird durch Propaganda nach und nach zersetzt und auf Dauer zerstört.

„Die Mittel, die zur Verbreitung demokratischer Ideen eingesetzt werden, machen den Bürger in psychischer Hinsicht totalitär. Der einzige Unterschied zu einem Nazi besteht darin, dass er ein ‚totalitärer Mensch mit demokratischen Überzeugungen‘ ist, doch derlei Überzeugungen ändern rein gar nichts an seinem Verhalten. Der Widerspruch wird vom Individuum, für das die Demokratie zu einem Mythos geworden ist und die Grundsätze demokratischen Lebens nur Stimuli sind, die konditionierte Reflexe auslösen, keinesfalls wahrgenommen. Dieser Ausdruck hat, da zu einer schlichten Aufforderung geronnen, nichts mit solch einem Verhalten zu tun. Ein Bürger kann pausenlos ‚die heiligen Formeln der Demokratie‘ herunterbeten und sich doch wie jemand von der SS verhalten.“


Eine Rezension ersetzt nicht das Lesen des Buches, ebenso ersetzen Ausschnitte einer Rezension nicht ihre komplette Lektüre. Ulrich Teuschs Artikel in Multipolar sei hier nochmal wärmstens empfohlen. (bm) 

 


Paul Craig Roberts: Eine inszenierte Pandemie

Eine inszenierte und gefälschte „Covid-Pandemie“ wurde benutzt, um die Gesundheit, die Bürgerrechte und das Arzt/Patient-Verhältnis zu zerstören

Liebe Leserinnen und Leser,
denken Sie einen Moment über das außergewöhnliche Zwangsimpfungsprogramm Covid nach. Wie erklärt sich der Nachdruck, ja sogar der Einsatz tyrannischer Methoden in freien Gesellschaften, um die Bevölkerung zur Impfung zu zwingen, wenn selbst Big Pharma und das korrupte medizinische Establishment nur einen kurzfristigen und stark abnehmenden Schutz durch den Impfstoff eingestehen? Das medizinische Establishment selbst sagt, dass eine Doppelimpfung keinen Schutz mehr darstellt. Auffrischungsimpfungen sind für den Rest des Lebens alle sechs Monate erforderlich.
Dies ist besonders rätselhaft, wenn man bedenkt, dass
(1) die Sterblichkeitsrate bei Covid sehr niedrig ist. Es sterben hauptsächlich Menschen mit Begleiterkrankungen und solche, die nicht oder falsch behandelt werden.
(2) Der Impfstoff schwächt unsere natürliche Immunität.
(3) Der Impfstoff verursacht eine Vielzahl von Nebenwirkungen, darunter Todesfälle und lebenslange Behinderungen. (Anm.d.Ü.: Seht euch diese Zahlen an ) Die CDC und die WHO geben zu, dass das Meldesystem für unerwünschte Wirkungen Todesfälle und unerwünschte Wirkungen des Impfstoffs bei weitem nicht erfasst. Kein Impfstoff oder Medikament, das jemals in der Geschichte in Gebrauch war, hat auch nur einen winzigen Teil der gemeldeten Todesfälle und Verletzungen verursacht.
(4) Der Impfstoff verursacht Varianten, die gegen den Impfstoff und das geschwächte Immunsystem der Geimpften immun sind. Es werden neue Impfstoffe benötigt, um mit den neuen Varianten fertig zu werden, wodurch noch mehr neue Varianten entstehen.
(5) Das medizinische Establishment hat die Behandlung von Covid mit zwei bekannten, sicheren, wirksamen und kostengünstigen Medikamenten – Ivermectin und HCQ – so weit wie möglich blockiert. Ärzte, die mit diesen Medikamenten Leben gerettet haben, wurden wegen ihrer Verwendung entlassen.
(6) Herausragende und renommierte wissenschaftliche und medizinische Experten, darunter Nobelpreisträger, wurden zensiert und verleumdet, weil sie vor dem gefährlichen Impfstoff gewarnt und stattdessen eine wirksame Behandlung befürwortet haben.
(7) Die Medien sprechen mit einer einzigen verlogenen Stimme, dass die Impfung unsere einzige Hoffnung sei.
(8) Beweise aus einer Reihe von Ländern (ich habe darüber berichtet) zeigen, dass Covid-Fälle und -Todesfälle mit der Impfung ansteigen und dass die Mehrheit der Fälle und Todesfälle in den meisten Altersgruppen die Geimpften sind.
(9) Die Wissenschaft ist sich darüber im Klaren, dass die Geimpften das Virus genauso leicht oder sogar noch leichter verbreiten als die Ungeimpften.
(10) In der Tat gibt es eindeutige Beweise dafür, dass Ungeimpfte, die sich auf eine natürliche Immunität verlassen, besser geschützt sind als Geimpfte.

Welche Rechtfertigung gibt es angesichts dieser bekannten wissenschaftlichen Fakten für Massenimpfungen? Warum wird so viel Wert auf die Impfung von Kindern gelegt, wenn doch bekannt ist, dass das Spike-Protein Eierstöcke und Hoden angreift – es sei denn, man will die Fruchtbarkeit verringern? Warum können sich ignorante Talkmaster im Fernsehen, die kaum ihren eigenen Namen schreiben können, sicher fühlen, wenn sie renommierte Wissenschaftler angreifen, die uns die Wahrheit sagen?

Es gibt sicherlich viele stichhaltige Gründe, die darauf schließen lassen, dass die "Covid-Pandemie" eine inszenierte Verschwörung ist.

Was sind die offensichtlichen Elemente des Komplotts?

(1) Ewige Profite für Big Pharma, die Empfänger von Big-Pharma-Stipendien in medizinische Fakultäten. Die Gewinne aus Patenten, die mit dem NIH und NIH-Mitarbeitern geteilt werden. Wahlkampfspenden für Senatoren, Abgeordnete und Präsidentschaftskandidaten.
(2) Der Einsatz von Angst, um den Schutz der bürgerlichen Freiheiten zu beseitigen und die Kontrolle über die Menschen auszuweiten. Diese beiden Elemente sind offensichtlich.

Das dritte Element des Komplotts ist fast ebenso offensichtlich, aber für viele Menschen viel schwieriger zu glauben – die Reduzierung der Bevölkerung.  
Bevor Sie spötteln, fragen Sie sich selbst:

(1) Warum werden Kinder, die im Wesentlichen nicht von Covid betroffen sind, mit einem Impfstoff geimpft, von dem bekannt ist, dass er das Fortpflanzungssystem angreift und Abtreibungen verursacht?
(2) Warum soll jemand geimpft werden, wenn es bekannte, sichere und kostengünstige Heilmittel gibt?
(3) Warum werden diese Heilmittel als gefährlich angegriffen und warum wird ihre Anwendung verhindert? Wie kann das medizinische Establishment Sicherheit und Vorsicht bei der Blockierung von Ivermectin und HCQ behaupten, wenn es einen gefährlichen experimentellen Impfstoff auf die Weltbevölkerung losgelassen hat?
(4) Warum werden die Warnungen renommierter Experten unterdrückt? Wenn der Impfstoff die einzige Lösung oder auch nur eine Lösung wäre, könnte er einer öffentlichen Diskussion standhalten.

Bedenken Sie, dass das Weltwirtschaftsforum ein halbes Jahrhundert Zeit hatte, Unternehmen und andere Führungskräfte zu indoktrinieren und einer Gehirnwäsche zu unterziehen. Das am 24. Januar 1971 gegründete Jahrestreffen in Davos hat sich zu einer prestigeträchtigen Veranstaltung entwickelt. Führende Persönlichkeiten konkurrieren um Einladungen, da die Teilnahme ein Zeichen von Prestige ist. Das Weltwirtschaftsforum wird von 1.000 globalen Multimilliarden-Dollar-Konzernen finanziert, deren Führungskräften der "Great Reset" verkauft wurde, der aus Bevölkerungsreduzierung und der Beendigung der nationalen Souveränität und der menschlichen Autonomie besteht. Der "Great Reset" ist ein Rezept für Tyrannei.

Der orchestrierte Vorstoß zur allgemeinen Impfung ist so extrem, dass Länder, die früher als Teil der "freien Welt" galten, heute totalitäre Staaten sind – wie Australien, Neuseeland, Kanada und Italien. Der Versuch, die Tyrannei auf Frankreich und Deutschland auszuweiten, stößt auf starken öffentlichen Widerstand. In Amerika kommt der Widerstand vor allem von Krankenschwestern und anderem medizinischen Personal, die die verheerenden Auswirkungen des Impfstoffs auf die Geimpften miterlebt haben.

Jeder Mensch muss darüber nachdenken, was es bedeutet, wenn unabhängige Experten, die die Wahrheit kennen, zum Schweigen gebracht werden, während unwissende Sprecher die offizielle Darstellung diktieren.
Wenn die Wahrheit ermordet wird, werden auch alle Freiheit, alle Moral und alle Gerechtigkeit vernichtet. Werden Sie einfach dasitzen und es geschehen lassen?
(...)


 

 

 





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