Lesefrüchte

Dezember 2025

 

Hier sammeln wir Artikel, die auch über den Tag hinaus interessant sind und zitieren Auszüge. Um die Übersichtlichkeit zu erhalten, verschieben wir ältere Empfehlungen ins „Archiv“.

 


Lesefrüchte im vergangenen Monat  
Tilo Gräser: Mittel gegen die Verwahrlosung der Wahrheit 


Kürzlich wurde in den NDS folgendes Video empfohlen:
Die Bedrohungslüge

Es ist ein Gespräch von Pascal Lottaz mit dem Militärhistoriker Lothar Schröter.
Im Gespräch wies Schröter auf sein Buch und die Paräsentation in Berlin hin, wovon es in der Zeitschrift „Hintergrund“ einen Bericht von Tilo Gräser gibt. Davon stellen wir hier einen Ausschnitt vor.

Tilo Gräser: Mittel gegen die Verwahrlosung der Wahrheit: Buch über die Wurzeln des Ukraine-Krieges

Die Mainstream-Medien verwahrlosen die Wahrheit. Das hat der Militärhistoriker Lothar Schröter mit Blick auf den Ukraine-Krieg, dessen Ursachen und den Umgang der Medien damit festgestellt. Er sagte das am Freitag (30. Mai) in Berlin, als er im „Sprechsaal“ sein Buch „Der Ukraine-Krieg – Die Wurzeln, die Akteure und die Rolle der NATO“ vorstellte. Und fügte hinzu: „Wir werden von vorn bis hinten belogen.“

Der Historiker sprach von einer Gleichschaltung der Medien, die bei dem Thema Krieg in der Ukraine und beim Thema Russland auslassen, verdrehen und lügen würden. Er verwies dabei unter anderem auf das Beispiel der Berichterstattung des Senders RBB über die Feierlichkeiten am 9. Mai in Moskau. Dabei sei fälschlicherweise behauptet worden, der russische Präsident Wladimir Putin habe den Sieg über den Faschismus vor 80 Jahren nur allein Russland zugeschrieben.

Schröter, ehemaliger Major der Nationalen Volksarmee (NVA) der DDR, zitierte den norwegischen Politikwissenschaftler Glen Diesen. Der beschäftigt sich unter anderem mit den Hintergründen und Zusammenhängen des Ukraine-Krieges und veröffentlicht dazu Analysen und Interviews.

Diesen habe in einem Interview gesagt, es seien viele Lügen verbreitet worden, warum dieser Krieg begonnen habe, wie er verlaufe und wie er enden werde. An anderer Stelle habe der Geopolitikexperte erklärt, der Ukraine-Krieg könne nur verstanden werden, „wenn er als Ergebnis einer zusammenbrechenden Weltordnung eines Kampfes um die Definition der nächsten Weltordnung“ betrachtet werde.

Dieser Deutung stimmt der Militärhistoriker zu, wie er betonte. Das schreibt er auch in seinem Buch:

„Es geht um die Durchsetzung der Unipolarität, also der Hegemonie, des Westens gegen die Multipolarität, wie sie das Interesse der Mehrheit der Staatengemeinschaft anstrebt. Das erste blutige Schlachtfeld dafür manifestiert sich im NATO-Ukraine-Krieg.“

Aus seiner Sicht wollen die USA weiterhin ihren Hauptkonkurrenten China niederhalten. Im Verhältnis zu Russland habe US-Donald Trump gegenüber seinem Vorgänger Joseph Biden die Strategie gewechselt, nach dem chinesischen Prinzip: Wenn Du den Feind nicht besiegen kannst, musst Du ihn umarmen.

Friedenskampf nicht ohne Rationalität
Es sei notwendig, sich für Frieden einzusetzen, erklärte der ehemalige Major der NVA. Die meisten Menschen hätten Friedensliebe und Friedenssehnsucht. Diese Emotionen seien wichtig im Friedenskampf, würden aber nicht ausreichen. „Sondern wir müssen mit Rationalität und Klarheit jeden einzelnen Krieg für sich untersuchen und daraus die richtigen Schlüsse ziehen.“ Schröter fügte hinzu: „Wir brauchen auch die Rationalität im Friedenskampf. Wir müssen genau analysieren, wie ist es zum Krieg gekommen, wer ihn führt und mit welchen Zielen.“ In seinem Buch geht er ausführlich auf die häufig zu hörende Behauptung ein, Russland führe einen „völkerrechtswidrigen Angriffskrieg“ gegen die Ukraine. Er zeigt unter anderem, dass beispielsweise der Begriff „Angriffskrieg“ im Völkerrecht nicht klar definiert ist. Zugleich belegt er, dass das Vorgehen Russlands auf dem Boden des Völkerrechts geschah und geschieht.
(...)
Die NATO-Ostererweiterung seit Ende der 1990er Jahre sei die Umsetzung des Fahrplanes, den Brzezinski beschrieben habe, so Schröter. Sie sei entgegen der westlichen Zusicherung damals noch gegenüber der sowjetischen Führung erfolgt, das westliche Militärbündnis nicht nach Osten zu erweitern, erinnerte Schröter. Der Fehler Moskaus sei gewesen, das nicht schriftlich mit dem Westen vereinbart und sich auf die mündlichen Zusagen verlassen zu haben.

Wer den Krieg begann
Die nur wenig gebremste Osterweiterung des westlichen Kriegsbündnisses sowie der Europäischen Union (EU) führte in den Krieg in und um die Ukraine, wie der Militärhistoriker darstellte. So sehen es auch viele Experten selbst im Westen. Schröter hat übrigens auch eine empfehlenswerte, zweibändige ausführliche Geschichte der NATO im Kalten Krieg, von 1949 bis 1991, veröffentlicht, deren Nachauflage derzeit vorbereitet wird.

In seinem Vortrag wies er darauf hin, dass der Ukraine-Krieg bereits 2014 begann – mit dem militärischen Vorgehen Kiewer Truppen gegen Aufständische in der Ostukraine in der Nacht vom 6. zum 7. April 2014. Der Aufstand richtete sich gegen die per vom Westen unterstützten Staatsstreich im Februar 2014 in Kiew an die Macht Gekommenen und strebte Autonomie für die russischsprachigen Gebiete im Verbund der Ukraine an. Doch Kiew antwortete mit einer „Antiterror-Operation“, wie es den Krieg gegen die eigenen Bürger bezeichnete. Das wird selbst von bundesdeutschen Justizbehörden fortgeführt, die heutzutage gegen humanitäre Organisationen vorgehen und deren Hilfe für Donbass-Bewohner als „Unterstützung einer terroristischen Vereinigung“ diffamieren.
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