Lesefrüchte

Juni 2022

 

Hier sammeln wir Artikel, die auch über den Tag hinaus interessant sind und zitieren Auszüge. Um die Übersichtlichkeit zu erhalten, verschieben wir ältere Empfehlungen ins „Archiv“.

 


Lesefrüchte im vergangenen Monat  
Bernd Duschner: Warum Serbiens Bevölkerung ... Sanktionen gegen Russland ablehnen
Dagmar Henn und Anton Gentzen:
Tagesschau im Lügenmodus
Meinhard Creydt:
Ukraine-Krieg: Drang zum eindeutigen Bekenntnis

Thomas Röper:
Neue Informationen über US-Biowaffenprogramme in der Ukraine


 

Bernd Duschner: Warum Serbiens Bevölkerung und Regierung Sanktionen gegen Russland ablehnen — Die Regierung in Belgrad ist die einzige europäische Regierung, die keine Sanktionen gegen Russland verhängt hat. Sie steht unter starkem Druck von Washington, Brüssel und Berlin. Ungeachtet dessen hat Serbiens Präsident Aleksander Vucic am 29. Mai 2022 mit Russlands Präsident Putin einen 3-Jahres-Vertrag über die Lieferung von russischem Gas vereinbart. Die Konditionen sind äußerst günstig für Serbien. Zufrieden konnte die Staatssekretärin im Energieministerium, Jovanka Atanatovic, verkünden, dass es bis zum Ende der kommenden Wintersaison keine Erhöhung der Gaspreise geben werde. (1)

USA und EU ist die eigenständige Politik des EU-Beitrittskandidaten Serbien ein Dorn im Auge. Als der russische Außenminister Lawrow am 6. Juni, wenige Tage vor dem Besuch von Bundeskanzler Scholz am 10. Juni, nach Belgrad kommen wollte, wurden ihm von Bulgarien, Nordmazedonien und Montenegro das Überflugrecht verweigert. Dies sei eine „souveräne Entscheidung“ dieser Nato-Staaten gewesen, möchte der Sprecher des US-Außenministeriums, Ned Price, glauben lassen. (2) In Serbien hat diese plumpe Demütigung den USA und der EU bei der Regierung und Bevölkerung keine Sympathie eingebracht. 

EU will Unterwerfung, keine eigenständigen Mitglieder

Russland ist für Serbien ein wichtiger Handelspartner. Für seine Energieversorgung ist es sehr stark von Russland abhängig: 99% seiner Erdgas- und nahezu 20% seiner Rohöl- und Mineralölimporte bezieht es aus diesem Land. (3) Nach den Vorstellungen der EU hat Serbien als EU-Beitrittskandidat auf eine eigenständige Außenpolitik zu verzichten. Unterwerfung wird verlangt. „Enge Beziehungen mit dem Regime Putin zu unterhalten und eine gemeinsame Zukunft mit der EU zu errichten, sind nicht miteinander zu vereinbaren“, so EU-Chef-Diplomat Josep Borrell. Von Serbien fordert er, sich „so schnell als möglich der Außen- und Sicherheitspolitik der EU anzuschließen und die Sanktionen, die EU und die übrigen Westbalkanländer gegen Russland im Zusammenhang mit dem Krieg in der Ukraine beschlossen haben, zu übernehmen.“ (4) Einen dritten Weg, sprich, sowohl gute Beziehungen mit Russland wie auch dem Westen, darf es für Serbien nicht geben. Das machte auch US-Botschafter Christopher Hill in einem Interview mit Serbiens führender Tageszeitung „Politika“ deutlich: „Im Leben muss man Entscheidungen treffen und jetzt ist ein solcher Zeitpunkt. Es gibt nur einen Weg und das ist der Westen, das ist die EU.“ (5) Die Serben kennen Christopher Hill. Biden hat den bereits pensionierten Diplomaten wieder reaktiviert und Ende 2021 als seinen Botschafter nach Belgrad geschickt. Hill war Stellvertreter von Richard Holbrooke bei den Verhandlungen 1995 in Dayton, US-Sonderbeauftragter für das Kosovo 1998/99 und in Rambouillet dabei, als die jugoslawische Regierung vor die Wahl gestellt wurde, ein US-Diktat zu akzeptieren oder bombardiert zu werden. (6) 

Dies die folgenden Zwischenüberschriften des Artikels:

- Immer mehr Serben lehnen einen EU-Beitritt ab
- Leidvolle Erfahrungen sind nicht vergessen
- Die serbische Bevölkerung weiß, was Sanktionen bedeuten
- Olaf Scholz in Belgrad: eine gescheiterte Mission

Hier der Schluss des Artikels
Umso erstaunlicher ist auf den ersten Blick, mit welchem Selbstbewusstsein Vucic die Forderungen des Bundeskanzlers auf der gemeinsamen Pressekonferenz in Belgrad zurückwies: „Hinsichtlich der Sanktionen haben wir aus vielen Gründen eine andere Position. Einen der Gründe könnte ich mit einer Gegenfrage darlegen: Worin besteht der Unterschied, wenn jemand ohne einen Beschluss des UN-Sicherheitsrates Serbien angreift und wenn ohne Beschluss des UN-Sicherheitsrates ein Angriff auf die Ukraine ausgeführt wird? Wir Serben erinnern uns an Sanktionen. Vergessen Sie nicht: Wir Serben haben seit Jahrhunderten andere Beziehungen zur russischen Seite.“(19) Zur Forderung nach der Anerkennung des Kosovo erklärte Vucic: Wenn Sie denken, dass Sie uns drohen müssen, weil wir die Grundsätze der UN bewahren oder zu einem Kompromiss kommen möchten, so haben wir nichts dagegen. Sie machen Ihre Arbeit, wir unsere. (…) Sie müssen darüber nicht verärgert sein, weil Ihre Haltung zu Kosovo eine andere ist als unsere. So wie Ihnen die Integrität der Ukraine am Herzen liegt, so liegt uns die Integrität Serbiens am Herzen.“ (19)

Seit den 90er Jahren haben sich die Welt und die internationalen Kräfteverhältnisse grundlegend verändert. Das gilt auch für Serbien, das damals vollkommen isoliert war. Heute hat es mit Russland und China mächtige Freunde und zu vielen weiteren Staaten gute Beziehungen. Das ermöglicht seiner Regierung einen bestimmten politischen Spielraum, den sie geschickt nutzt. Mit dem Bau neuer Pipelines über Bulgarien und Nordmazedonien will Serbien in einigen Jahren in der Lage sein, seine Öllieferanten zu diversifizieren. Damit kommt es Forderungen der EU entgegen. (20) Sanktionen und einen Bruch mit Russland aber lehnt die serbische Regierung auch nach dem Besuch von Scholz ab. Das wurde beim Festempfang in der russischen Botschaft anlässlich des russischen Nationalfeiertages deutlich. An ihm nahmen Ministerpräsidentin Ana Brnabic, ihre wichtigsten Minister und Parlamentspräsident Dacic teil. (21) Die Einladung nach Moskau, die Lawrow nach seinem verhinderten Besuch in Belgrad dem serbischen Außenminister Seljakovic geschickt hat, wurde von diesem umgehend angenommen. (23). Gegenüber Österreichs Außenminister Schallenberg, der nach Scholz mit denselben Forderungen nach Belgrad gekommen ist, hat Seljakovic nochmals bekräftigt: „Erwarten Sie nicht, dass Serbien gegen den tätig wird, der seine territoriale Integrität achtet, der es im Rahmen der UN gegen Angriffe auf seine territoriale Integrität und Souveränität verteidigt.“

 


 

Dagmar Henn und Anton Gentzen: Tagesschau im Lügenmodus – Wie der Beschuss von Donezk umgedeutet wurde  (Auzüge aus dem Artikel)

Der Zuschauer in Deutschland ist einiges an Falschnachrichten und Manipulationen gewöhnt, doch meistens funktioniert die Propaganda der Mainstream-Medien subtiler und geschickter als am Montag dieser Woche. Da behauptete die gebührenfinanzierte Tagesschau der ARD doch tatsächlich, Russland habe die "ostukrainische Stadt" Donezk mit Raketen und schwerer Artillerie beschossen. Dasselbe Donezk, das dieselbe Tagesschau sonst "Separatistenhochburg" nennt. Dies geschah, obwohl dieselbe Tagesschau noch wenige Stunden zuvor wahrheitsgemäß von ukrainischem Beschuss berichtet hatte. Handwerklicher Fehler oder bewusstes Lügen in der Prime Time - was war da los? (...)

Ausnahmsweise berichtete die Tagesschau über das Leid auf jener Seite des Konfliktes. Aber wie! 
In dem Kurzvideo in der Sendung um 16 Uhr, das die Lösch- und Aufräumarbeiten nach dem morgendlichen Beschuss eines Lebensmittelmarktes zeigt, sind es knapp zehn Sekunden Beitragstext der aus dem Off erläuternden Sprecherin:

"Dies ist der Markt in der ostukrainischen Stadt Donezk, oder das, was davon übrig ist. Drei Menschen sollen bei dem russischen Angriff getötet worden sein."

In der Hauptsendung des Abends um 20.00 Uhr ist der Text etwas abgewandelt: 

"Zivile Ziele, immer wieder stehen sie unter Beschuss der russischen Armee. Dies ist der Markt in der ostukrainischen Stadt Donezk, oder das, was davon übrig ist." 

(...)

Drittens, ist da die Textänderung zwischen den Tagesschau-Ausgaben um 16.00 Uhr und um 20.00 Uhr. Es wird jemand die Redaktion in Hamburg also auf den "Irrtum" hingewiesen haben. Doch statt sich zu entschuldigen und zumindest von einem "mutmaßlich ukrainischen" oder "nach Angaben der Separatisten ukrainischen" Beschuss zu sprechen, beließ man es bei dem Senden einer Falschmeldung. Die Formulierung um 20.00 Uhr ist nicht wahrer als die um 16.00 Uhr. Sie ist nur gerissener, manipulativer. Wer so handelt, der lügt bewusst. Der will lügen. 

(...)

Diese Art von "Journalismus", die in Wahrheit nichts anderes als Aktivismus ist, trägt einen großen Anteil an Verantwortung und Schuld daran, dass Russland nach acht Jahren Zuwartens und diplomatischer Bemühungen keinen anderen Weg zum Schutz der Menschenleben im Donbass und der eigenen Sicherheitsinteressen mehr sah als die militärische Intervention. Acht Jahre lang haben diese "Journalisten" in Hamburg, Köln, Berlin und München über den nahezu täglichen Beschuss der großen und kleinen Städte im Donbass hinweggesehen, über die Opfer unter den Zivilisten, unter den Kindern. Acht Jahre lang haben sie der deutschen Bevölkerung die Hälfte der Wahrheit verschwiegen. Und wenn sie überhaupt einmal über die Verbrechen des ukrainischen Regimes berichteten, wurden diese verharmlost und relativiert oder überaus verständnisvoll "in den Kontext eingeordnet".

Acht Jahre lang haben sie jede Schuld Russland zugeschoben und kein einziges Mal nachgehakt, warum die Ukraine ihre Verpflichtungen aus den Minsker Verträgen nicht erfüllt. Wann kam denn in den großen deutschen Medien die andere Seite zu Wort, wann konnte sie ihre Seite der Wahrheit darlegen? Ein einziges Mal hatte der Monitor im Jahr 2015 kurz auf Probleme bei den Ermittlungen der Maidan-Morde hingewiesen. Eine Fortsetzungssendung, ein Follow-Up hat es nie gegeben. Kein journalistischer Ehrgeiz mehr beim WDR? Oder darf in Deutschland nicht mehr berichtet werden, was nicht sein darf? Nicht über die unaufgeklärten Maidan-Morde, nicht über das ungesühnte Pogrom in Odessa, nicht über die unbestraften Mörder des Schriftstellers und Journalisten Olesj Buzina. Nicht über den Krieg des Regimes gegen die eigenen Staatsangehörigen im Donbass, nicht über die Nazi-Ideologie, die sich in diskriminierenden Gesetzen und in Straßennahmen, in der geistigen Lufthoheit der Nazi-Ideologen breitmacht. 
Wie kleine Kinder, die sich beide Ohren zuhalten und laut "Ich höre nichts" trellern, wenn die Eltern eine unangenehme Ansage machen wollen, hat der deutsche Mainstream acht Jahre lang weggesehen, weggehört, verleugnet. Statt des kindlichen "Ich kann nichts hören, la, la, la, la" lautete der Satz, der allem nicht ins Weltbild Passendem entgegengebracht wurde eben "Russische Propaganda, la, la, la, la". Das Problem: So sehr man Unangenehmes verleugnet, davon geht es nicht weg. Irgendwann klopft es an der Tür. 

Und jetzt, wo das westliche Lügengebäude, die Mär von der demokratischen und europäischen Ukraine, in der medialen Wahrnehmung des Westens zwar kurz auftrumpft, sich jedoch jederzeit an der Realität zu zerreiben, einzustürzen droht, haben die "Journalisten" nichts anderes mehr in der Hand als die Fakten umzudichten, sich eine eigene Realität zu erschaffen. 

Dass Journalismus töten kann, wissen wir nicht erst seit der Tragödie von Rwanda, einem Völkermord, befeuert von "Journalisten" des Radio des Milles Collines. Der einseitige, parteiische, aktivistische, lügende Journalismus - er ist gefährlich. Nicht nur, dass er Emotionen anheizt: durch falsche Erzählungen verhindert er gute Lösungen. 

Deutschland hat ein Problem: Manipulativer Journalismus

 


 

Meinhard Creydt: Ukraine-Krieg: Drang zum eindeutigen Bekenntnis
(...)
Sieg um jeden Preis
Beliebt ist die rhetorische Frage: "Streitest Du der Ukraine ihr Recht auf Selbstverteidigung ab? Willst du sie Russland zum Fraß vorwerfen?!" Suggeriert wird: Einen Gebietsverlust der Ukraine kategorisch zu vermeiden und die russische Armee zu besiegen, sei das einzige legitime und moralisch gebotene Ziel.
Wer für die Ukraine in den Grenzen von 2013 eintritt, verschweigt den Preis. Selbst Selenskyj war diesbezüglich in einem seltenen realistischen Moment skeptisch. Er sprach davon, bereits die Rückeroberung der Krim werde hunderttausende Tote in der ukrainischen Armee kosten und ihm erscheine dieser Preis als zu hoch (FAZ am 24.5.22).

Die hiesigen 150-prozentigen Unterstützer der Ukraine wollen nichts anderes als deren Sieg gelten lassen. Alles andere erscheint ihnen als Feigheit vor dem Feind. Für sie stellt die Tatsache, dass eine Nation territorial ganz und heil bleibt, das oberstes Gut dar, egal wie viel Menschen dafür sterben. Wer diese Werterangfolge anzweifelt, wird von Eiferern als "deutscher Lumpen-Pazifist" denunziert (Sascha Lobo in Der Spiegel, am 20.4.2022.)

Um die ukrainische Kampfmoral und den Opferwillen zu stärken, ist der Gegner zu dämonisieren. Gegen "das Reich des Bösen" (US-Präsident Reagan 1983 über die Sowjetunion) kämpft’s sich motivierter. Konsequent ist es dann, sich auf Fragen der "Schuld" zu konzentrieren, zu fragen, "wer hat angefangen?" und so etwas wie "Realpolitik" auszuklammern. Als ob es nicht aller Wahrscheinlichkeit nach so oder so, früher oder später zu einem Kompromiss kommen wird, der nicht alle Interessen "der Ukraine" erfüllt.

Ein solcher Frieden ist den neuen deutschen Ukraine-Freunden als "Schandfrieden" unerträglich. Alles unter "Sieg der Ukraine" bzw. "Ukraine in den Grenzen von 2013" gilt ihnen als unmoralisch.

Wer so denkt, legt sich keine Rechenschaft ab von der eigenen impliziten Kalkulation. Die russische Armee wird sich, wenn sie statt der bisherigen 20 Prozent vielleicht 25 Prozent der Ukraine besetzt hält, in ihren Stellungen eingraben. Verteidigen ist leichter als angreifen. Um die russische Armee aus der Ukraine zu vertreiben, bedarf es einer ukrainischen Übermacht und langer Kampfhandlungen.

Gratismut
Weit entfernt von der Front erbauen sich deutsche Anhänger des Siegs "der Ukraine" an der Parole "Die Freiheit ist das höchste Gut, weil man für sie sterben tut!" In der Ukraine teilen nicht alle diesen Heroismus ihrer selbsternannten deutschen Fürsprecher:

Die Mitglieder des Territorialen Verteidigungsbataillons von Tscherkassy (Paramilitärs) weigerten sich zu kämpfen und nahmen eine entsprechende Videobotschaft auf. Sie beklagen, dass viele von ihnen in der ersten Schlacht gefallen oder verwundet worden seien, aber keine medizinische Versorgung bekommen hätten. 

Sie halten ihre Anwesenheit an der Front für illegal, da die territoriale Verteidigung ausschließlich zur Verteidigung ihrer Städte organisiert wurde. "Wir wollen kein Kanonenfutter sein", resümierten die meuternden Mitglieder. Daraufhin entwaffneten die Behörden sie und drohten ihnen mit Haft. Zuvor hatten sich die Soldaten der 115. Brigade der Streitkräfte in Sewerodonezk geweigert, Befehle zu befolgen, und ein Video über schlechte Dienstbedingungen aufgenommen. Sie wurden daraufhin als Deserteure in ein Untersuchungsgefängnis gesperrt. 

Anfang Mai stürmten Frauen in der Stadt Chust in der Region Transkarpatien das Einberufungsbüro und protestierten gegen die Entsendung ihrer Männer von der Territorialverteidigung an die Front im Donbass. Der Leiter des Büros ging nicht darauf ein, woraufhin die Frauen begannen, Fenster einzuschlagen und in das Gebäude einzudringen.
Junge Welt, 30.5., Printausgabe S. 6 

Anlässlich der Ukraine erfreuen sich die Befürworter ihres "Sieges" an einfachen "Lösungen". Endlich mal die komplizierte Diplomatie ausklammern. Endlich Helden feiern dürfen und am Heldentum keinen Zweifel mehr haben brauchen. Endlich wieder Schwarz-Weiß!

Es gibt einen Unterschied zwischen Recht haben und auf seinem Recht bestehen. Wer in seinem eigenen Haus überfallen wird, hat alles Recht der Welt, sich zu verteidigen. Zielen dabei 10 bewaffnete Männer auf den Hausbesitzer und seine Familie und stellen ihn vor die Wahl: Haus verlassen oder Tod!, dann wäre eine Verteidigung, ein Bestehen auf sein Recht, auch im Hinblick auf die eigene Familie, nicht heldenhaft und bewundernswert, sondern dumm
Markus Kloeckner: Politik der gespaltenen Zunge. 23. 5. 22. 

Wird in der Ukraine "für die Demokratie" gekämpft?
Wer den Kampf gegen die russische Armee als Kampf für die Demokratie in der Ukraine ansieht, interessiert sich nicht dafür, wie es um die Demokratie in der Ukraine in den letzten Jahren stand.

Von der Zeitschrift Economist stammt ein internationales Demokratie-Ranking. Die Ukraine stand 2021 auf Platz 86, hinter der Mongolei, Thailand und El Salvador.

Die ukrainische Kommunistische Partei hatte 2012 mehr als 100.000 Mitglieder, bekam im selben Jahr bei der Parlamentswahl 13,2 Prozent der Stimmen und landete auf Platz 4. 2014 wurde die KPU "zum Ziel von gewalttätigen Angriffen durch Unterstützer des Euromaidan.

Die Parteizentrale in Kiew war zeitweise besetzt, andere Büros der Partei wurden verwüstet oder mit Molotowcocktails in Brand gesetzt. Die Abgeordneten der KPU in der Werchowna Rada (Parlament) wurden teilweise bedroht und unter Druck gesetzt.

In einer am 27. Februar 2014 angenommenen Resolution verurteilte das Europäische Parlament den Angriff auf den Sitz der KPU. Am 10. April wurde die Parteizentrale auf gerichtlichen Beschluss von den Besetzern geräumt, dabei wurden die Räume in Brand gesetzt". 2015 kam dann das Verbot der KPU.

Anfang Februar 2021 wurden zunächst drei oppositionelle Fernsehsender – NewsOne, Zik und 112 Ukraine – abgeschaltet. Ein weiterer oppositioneller Sender, Nash, wurde Anfang 2022, also noch vor Beginn des Krieges, verboten. Nach Ausbruch des Krieges wurden im März Dutzende unabhängiger Journalisten, Blogger und Analysten verhaftet; die meisten von ihnen vertreten linke Ansichten.
Olga Baysha 

Wo waren da diejenigen, die heute den Kampf "in der Ukraine" als Kampf für "die Demokratie" ansehen?
(...)

 


 

Thomas Röper: Neue Informationen über US-Biowaffenprogramme in der Ukraine
 – Teil 2
(4. Juni 2022)
Hier folgen nach der Einleitung die letzten drei Abschnitte von Thomas Röpers Artikel. 

Am Donnerstag habe ich in Moskau an einer interessanten Konferenz über die Biowaffenprogramme des Pentagon in der Ukraine teilgenommen.

Am 2. Juni fand in der Gesellschaftskammer der Russischen Föderation eine Konferenz zum Thema der Biowaffenprogramme der USA in der Ukraine statt. Ich zeige zwei der dort präsentierten Arbeiten in zwei Artikeln. In diesem zweiten Artikel werde ich meine eigene Präsentation veröffentlichen, denn ich habe aufgrund meiner Arbeit an dem Buch „Inside Corona“ Zugriff auf eine gigantische Datenbasis, aus der mein anonymer Informant und ich von viele Erkenntnissen, die das russische Verteidigungsministerium in den letzten Monaten über die US-Biowaffenprogramme in der Ukraine veröffentlicht, schon Ende Februar wussten. Viele Informationen waren im Netz zugänglich, allerdings löschen die Amerikaner immer mehr aus dem Netz, seit die Russen darüber berichten.

(...)

Konferenzen

Bei unseren Recherchen haben wir auch unzählige Konferenzen gefunden, bei denen die gleichen Leute und Organisationen am Tisch gesessen haben. Ein Beispiel, das wir erst nach der Arbeit an „Inside Corona“ gefunden haben, ist die Konferenz „Understanding the economy of microbial threat“ vom Oktober 2018. Die wurde vom Pentagon, von USAID, dem FBI und anderen US-Behörden, sowie von Pharmariesen wie Merck, Sanofi und Johnson&Johnson finanziert und dort waren unter anderem Peter Daszak, Joanna Mazet und Jennifer Gardy dabei, aber auch andere Personen, die in „Inside Corona“ eine wichtige Rolle gespielt haben, wie Beth Cameron oder Tim Evans. 

Bei der Konferenz ging es keineswegs nur um die Gefahren eine Pandemie für die Wirtschaft, es ging vielmehr auch um die Frage, wie man an einer Pandemie möglichst viel Geld mit Impfstoffen und Medikamenten verdienen kann.

Die US-Biowaffenlabore (nicht nur) in der Ukraine

All diese Leute und Organisationen findet man auch, wenn man sich mit den US-Biowaffenlaboren außerhalb der USA beschäftigt. So hat das russische Verteidigungsministerium Dokumente veröffentlicht, aus denen hervorgeht, dass US-Pharmakonzerne (genannt werden unter anderem Merck und Pfizer) ihre neuesten Medikamente und Impfstoffe an Patienten ukrainischer psychiatrischer Kliniken getestet haben. Im Klartext waren das Menschenversuche an wehrlosen Menschen, die gar nicht verstanden haben, dass sie als Versuchskaninchen missbraucht werden.
Bei den US-Biowaffenlaboren geht es nicht nur um die Erforschung zoonotischer Viren und darum, sie zu so verändern, dass sie für den Menschen ansteckend werden. Dass in den US-Laboren daran geforscht wird, ist keine Verschwörungstheorie, wie wir an der vom Pentagon bezahlten Arbeit von Peter Daszak gesehen haben. Offiziell wird diese Arbeit gemacht, um die Gefahr von zoonotischen Viren zu erforschen. Um daran zu forschen, müssen diese Viren im Labor künstlich erschaffen werden und solche Viren sind per Definition Biowaffen.

Da die USA internationalen Kontrolleuren der Biowaffenkonvention den Zugang zu ihren insgesamt über 300 vom Pentagon weltweit finanzierten und unterhaltenen Labore verweigern, ist der Verdacht, dass das Pentagon intensiv an Biowaffen forscht, nicht von der Hand zu weisen. Die USA könnten diesen Verdacht schnell ausräumen, wenn da nichts dran wäre, und Kontrollen ihrer Labore gestatten. Das tun sie aber nicht.

Zum Verständnis ist es wichtig, dass es hierbei nicht nur um das Pentagon geht, sondern dass die treibenden Kräfte die Stiftungen von Leuten wie Bill Gates sind und dass die Labore für US-Pharmakonzerne eine wichtige Rolle spielen, weil sie (zum Beispiel in der Ukraine) „Menschenmaterial“ in praktisch unbegrenzter Zahl zu Versuchszwecken zur Verfügung haben.

Der Kenntnisstand in Russland

Als ich beim Abendessen nach der Konferenz mit einem russischen Experten gesprochen und ihn darauf hingewiesen habe, dass das Pentagon in meinen Augen nicht die treibende Kraft ist, sondern dass das die Stiftungen von „Philanthropen“ wie Gates, Rockefeller oder Soros sind, war seine Antwort schlicht: „Natürlich!“

Ich war überrascht, dass meine Präsentation, zumindest bei den russischen Experten, keine Überraschung ausgelöst hat. Wahrscheinlich waren die von mir gezeigten Verbindungen, und vor allem der Umfang unserer Datensammlung, durchaus überraschend für sie, aber die Erkenntnisse daraus, also dass Covid-19 ein Projekt westlicher Stiftungen war und dass diese Stiftungen auch in der Ukraine aktiv derartige Forschungen betreiben, hat sie nicht im Geringsten überrascht.

Wenn man weiß, dass es auch auf der Krim ein Labor des Pentagon gegeben hat, das schon 2014 in die Hände der Russen gefallen ist, dürften die Russen sehr viel mehr über die Machenschaften des Pentagon und der westlichen Oligarchen um Bill Gates und Rockefeller wissen, als wir. Auch wenn ich nicht weiß, was die Russen alles wissen, wurde mir bei der Konferenz klar, dass die Russen zu den gleichen Ergebnissen gekommen sind, wie wir in „Inside Corona“ und bei anderen Recherchen zu dem Thema. Zumindest den russischen Experten ist all das bekannt.

Auf der Konferenz wurde es sogar als Tatsache erwähnt (und dem wurde von niemandem widersprochen), dass es der Plan dieser Kräfte in den USA ist, die Weltbevölkerung auf unter eine Milliarde Menschen zu reduzieren und dass die Forschungen in diesen, auf der der ganzen Welt verteilten, Laboren unter anderem diesem Ziel dienen. [Fettung von bm] Immerhin machen alle diese Labore das gleiche: Sie sammeln unter größter Geheimhaltung Bio- und Genmaterial möglichst aller weltweiten Ethnien, um… was zu tun?

Um Biowaffen zu entwickeln, die möglichst genau auf einzelne Ethnien zugeschnitten sind? Der Verdacht liegt nahe und die USA tun nichts, um den Verdacht aus der Welt zu schaffen. Stattdessen wird das als „Verschwörungstheorie“ lächerlich gemacht, die westlichen Medien verschweigen alle darüber bekannten Fakten und die USA verweigern internationale Kontrollen ihrer weltweiten Labore.

Am Ende des Artikels können Sie sich die Slides meiner Präsentation anschauen. Der letzte Slide zeigt übrigens den Gesamtumfang unserer Daten und dabei sieht man an den roten Pfeilen, die von der Bill and Melinda Gates Foundation ausgehen, dass Bill Gates das gesamte internationale Gesundheitssystem regelrecht gekauft hat. Wenn wir uns daran erinnern, dass diese Zahlungen nur Investments sind, dann müssen wir uns genauso viele, aber wesentlich dickere, Pfeile vorstellen, die an Gates zurückfließen.

Außerdem sieht man deutlich, dass sehr viele Absolventen des Young Global Leaders Programm, der Kaderschmiede des Weltwirtschaftsforums (WEF), in dem System eine Rolle spielen. Schon diese ansonsten vollkommen unübersichtliche Grafik zeigt damit, wie groß – ja beherrschend – der Einfluss von Bill Gates und Klaus Schwab, dem Gründer des WEF, auf das internationale Gesundheitswesen ist. 

 


 

 

 





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