Lesefrüchte
September 2023
Hier sammeln wir Artikel, die auch über den Tag hinaus interessant sind und zitieren Auszüge. Um die Übersichtlichkeit zu erhalten, verschieben wir ältere Empfehlungen ins „Archiv“.
Lesefrüchte im vergangenen Monat
Roland Rottenfußer: Die Unterwerfung der Universitäten
Tom Oliver Regenauer: Wetter als Waffe
Matthias Koch: Hilfe für die Ukraine: Putins Irrtum
Peter Hänseler – Interview mit Felix Abt – Teil 1: Einblicke von einem Insider
Christian Müller: Der öffentlich-rechtliche (deutsche) Rundfunk ist am Ende
Roland Rottenfußer: Die Unterwerfung der Universitäten
Rottenfußer erörtert in dem Artikel den Fall Michael Meyen und bespricht dessen Buch: „Wie ich meine Uni verlor“. Sehr ausführlich beschreibt Rottenfußer die Lage in den Universitäten und die Situation Michael Meyens. Wegen der Länge des Artikels stellen wir hier nur die Einleitung vor und dann den Schluss mit der Überschrift: „Das Stigma der Meyen-Nähe. Die Lektüre des ganzen Artikels ist unbedingt lesenswert, weil der Fall Meyen beispielhaft nicht nur für die Unis, sondern für die Gesellschaft ist.
Warum sollten wir uns mit den Universitäten beschäftigen? Im Vergleich zu den Parlamenten, den Krankenhäusern, den Schulen, ja selbst den Supermärkten und Bäckereien haben die akademischen Weihestätten in den aktuellen Krisen nur wenig Beachtung gefunden. Das war ein Fehler. Denn nicht jeder ist ein Student, aber fast jeder, der heute im öffentlichen Leben eine Rolle spielt, war mal einer. Das gilt für Politiker, für Experten und Wissenschaftler aller Art, für Wirtschaftslenker, Lehrer, Ärzte sowie nicht zuletzt auch für Medienschaffende. Die Universität ist das Nadelöhr, durch das sie alle hindurch müssen. Und dort wird kräftig ausgesiebt und herumgeknetet — sowohl was die politische Linientreue betrifft als auch in Bezug auf Sekundäruntugenden wie Arbeitseifer, Anpassungsfähigkeit und den Verzicht auf eigenständiges Denken. Studenten werden durch die Universitätsstrukturen im Grunde daran gehindert, erwachsen zu werden; so „geschult“, erlangen viele dieser unreifen Persönlichkeiten dann die Macht, uns Vorschriften zu machen. Professor Dr. Michael Meyen ist ein Dozent, der durch leidvolle Lebenserfahrung lernen musste, welchen Preis es hat, innerhalb einer solchen „Leeranstalt“ auszuscheren, deren geheimes Ziel in systematischer Horizontverengung liegt. Unlängst wurde ihm aufgrund von Kontaktschuldvorwürfen ein Disziplinarverfahren angehängt. Sein Buch erzählt seine berufliche Biografie und beleuchtet darüber hinaus viele der Gründe für die schockierende intellektuelle Dürftigkeit, die während der Corona- und Ukrainekrieg-Ära zu beobachten war.
(...)
Das Stigma der Meyen-Nähe
Erschütternd sind die Berichte Michael Meyens über das Verhalten seiner Kollegen und Studenten, seit er mit diversen Vorwürfen konfrontiert wurde. Kontaktschuld spielte dabei eine wesentliche Rolle. „Spätestens als der Name Daniele Ganser fiel, war ich für mein Publikum gestorben.“
Außerdem soll Meyen — man ahnt es fast schon — Ken Jebsen als Quelle empfohlen haben. „Ken Jebsen, Michael. Das geht gar nicht.“ Und er war für kurze Zeit formal Herausgeber der Zeitschrift Demokratischer Widerstand. Ebenfalls vorhersehbar war, dass bei den Vorwürfen, die gegen ihn erhoben wurden, das Wort „Verschwörungstheorie“ fiel.
Die Vertreter der Anklage legen keine Wert auf Originalität und Integrität, sie sondern ab — was in einem bestimmten Kontext von ihnen erwartet werden kann. Und die Studenten? Anstatt die Vorfälle zum Anlass für Protest zu nehmen, wie man sie aus der jüngeren Geschichte der Universitäten kennt, beeilten sie sich, das offenkundig sinkende Schiff zu verlassen. Angst saß ihnen im Nacken.
„Meyen trifft jemanden, der stigmatisiert ist. Ich habe bei Meyen promoviert. Also bin ich nun auch stigmatisiert.“
Meyens Stern, der am akademischen Himmel eine Zeit lang hell gestrahlt und ihm gar den Ehrentitel „Speerspitze der Wissenschaft“ eingetragen hatte, sank rapide.
„Sieben von elf Projekten wollen mich als Sprecher weghaben, noch am gleichen Tag oder erst am nächsten.“
Weder Mut oder menschlicher Anstand noch Sachkenntnis bezüglich der Themen, um die es Michael Meyen ging, focht die Reißausnehmenden an. Nur weg vom geistigen Infektionsherd, bevor ich angesteckt werde. Ein „Linkes Bündnis gegen Antisemitismus München“ veröffentlichte einen Artikel unter dem Titel „Michael Meyen und das Antisemitismusproblem an der LMU“. Dies macht den Antisemitismusvorwurf, der eigentlich schlimmer Judenfeindlichkeit vorbehalten sein sollte, beliebig, wertet das Wort zur Allzweckwaffe gegen alle ab, die man aus irgendeinem Grund nicht mag oder loswerden will.
Zudem wird Druck auf die Ludwig-Maximilians-Universität ausgeübt, sich von der potenziellen Kontaminationsquelle zu trennen. Besagtes Bündnis „informiert“ noch immer jeden Veranstalter, der Michael Meyen zu einem Vortrag einladen will, über dessen vermeintliche Nichtswürdigkeit.
Mit Beginn des Sommersemesters 2023 wurde Meyen mitgeteilt, dass seine Universität darum gebeten habe, ein Disziplinarverfahren gegen ihn einzuleiten. Dieses ist zum heutigen Zeitpunkt immer noch anhängig. Zur Last gelegt wurde ihm neben anderen Vorwürfen ein kurzes Werbevideo für den Demokratischen Widerstand. Der Trägerverein des Mediums werde dem Phänomenbereich „Verfassungsschutzrelevante Delegitimierung des Staates“ zugerechnet. Man sieht, dass die Saat dieses für die Meinungsfreiheit tödlichen Knebelgesetzes jetzt nach und nach aufgeht.
Die außenreizgesteuerte Universität
Die Berichterstattung der Süddeutschen Zeitung über Michael Meyen ist zugleich Symptom einer weiteren bedenklichen Entwicklung. Die Freiheit der Lehre wird nicht nur durch die Einflussversuche von Staat und Wirtschaft beschnitten — nun müssen Lehrende und Lernende auch noch nach dem Wohlwollen der großen Medien schielen.
„Wenn Resonanz in den Leitmedien zu einem Kriterium für wissenschaftliche Qualität wird, dann hat das ganz unabhängig von politischen Geldtöpfen Folgen für die Personalauswahl, für die Forschungsthemen und selbst für die akademische Lehre.“
Das bedeutet, drastisch ausgedrückt:
„Wer die Leitmedien beherrscht, kann den Universitäten diktieren, woran sie zu arbeiten haben. Niemand konsumiert ‚Tagesschau‘ oder Spiegel, Zeit, FAZ, Süddeutsche, um zu erfahren, wie die reale Welt da draußen aussieht. Das sieht jeder, wenn er vor die Tür geht. Leitmedien nutzen wir, um Definitionsmachtverhältnisse zu beobachten ...“
Wer die Machtverhältnisse und die Strategien der Macht so klar sieht wie Meyen, bei dem ist anhaltender Widerstand doppelt mutig
Menschen, die sich ohnehin fast nur innerhalb einer alternativen „Bubble“ bewegen, können kaum ermessen, welchem Druck jemand ausgesetzt ist, der im Reich der „Normalen“ und Etablierten heutzutage etwas werden — oder bleiben — will. Der Widerstreit zwischen dem, was verlangt wird, und dem, was das eigene Gewissen als richtig erkannt hat, mag den Betreffenden schier zerreißen.
Oder ihm außergewöhnliche mentale Stärke verleihen. Dieses Buch ist neben seinen aufschlussreichen Sachaussagen auch ein Dokument des Nichtaufgebens, der fairen, jedoch spitzzüngigen intellektuellen Gegenwehr angesichts unsäglicher Angriffe. Denn mag die Solidarität mit dem „umstrittenen“ Professor innerhalb des „Lagers“ notorischer Medien- und Regierungskritiker auch erfreulich groß sein: Sobald Michael Meyen diesen schützenden Raum verlässt, sieht er sich umgeben von mächtigen Feinden aus Politik, Mainstreampresse, Wirtschaft, universitärem Establishment, ja selbst vonseiten der Studenten und ehemals vertrauter Weggefährten.
Jenseits der Häppchen-Wissensvermittlung
Im Mikrokosmos des „Falls Meyen“ spiegelt sich das große Ganze, entlarven sich die kleingeistige Mentalität und der Selbstverrat der Stützen der Gesellschaft, ihre vielfältigen Verflechtungen und wechselseitigen Abhängigkeiten sowie die Verachtung der Freiheit des Geistes. Der isolierte Einzelne, der — institutionell, nicht etwa mental — Schwächere, ist immer eine Art Fairness-Tester für die Mächtigeren. Daran gemessen ist das Versagen der Verfolger Michael Meyens ein vollständiges.
Der Weg aus der Misere heraus — so unwahrscheinlich so eine Entwicklung aus heutiger Sicht auch erscheinen mag — wäre zu finden durch die klare Analyse und dann Umkehrung der heute leider etablierten Verhältnisse: durch die entschiedene Rückkehr zu einem humanistisch-emanzipatorischen Menschenbild, wie es an den Universitäten lange Zeit wenigstens der Absicht nach gelehrt wurde; durch das Abschneiden der Gängelbänder, an die sachfremde und übelwollende Interessengruppen die Universitäten gelegt haben. Wäre dies vollbracht, könnte auch wieder eine Bildung blühen, die diesen Namen verdient und sich nicht in einem würdelosen Dauer-Kotau vor den Götzen Effizienz und Sollerfüllung erschöpft.
„Wir alle brauchen eine Bildung, die über Auswendiglernen hinausgeht, über Wissenshäppchen, aufgeschnappt in winzigen akademischen Parzellen, und über einen sechsten Sinn dafür, welche Themen ich mit welchen Sprachcodes und in welcher Zeit bearbeiten muss, um von der Sonne der Macht beschienen zu werden.“
Chemtrails? Alles Verschwörungstheorie!
Wer wie ich so dachte, muss spätestens nach der Lektüre von Tom Oliver
Regenauers Artikel umdenken: Er zeigt, dass — mit anderen Begriffen — genau
dies seit vielen Jahrzehnten weltweit betrieben und erforscht wird. Hier einige Auszüge daraus:
Tom Oliver Regenauer: Wetter als Waffe
Seit über 70 Jahren versuchen Menschen, sich das Wetter Untertan zu machen, es zu kontrollieren und als geostrategische Waffe zu missbrauchen. Zeit, sich einen Überblick zu Geschichte und Status Quo in puncto Geoengineering zu verschaffen und das für die gesamte Spezies hochrelevante Thema öffentlich zu diskutieren.
Am 1. Mai 1958 verkündete der Physiker James A. Van Allen vor der »Nationalen Akademie der Wissenschaften« der USA, dass die Geigerzähler an Bord der Satelliten »Explorer 1« und »Explorer 2« an verschiedenen Stellen im Orbit außerordentlich hohe Strahlungswerte gemessen hatten. Er schloss daraus, dass die Erde von mächtigen Strahlengürteln umgeben sein muss. Heute ist der nach ihm benannte Van-Allen-Gürtel stummer Zeuge davon, dass er richtig lag. Der an der »University of Iowa« beschäftigte Wissenschaftler machte die erste große Entdeckung des aufkeimenden Raumfahrt-Zeitalters – um noch am gleichen Tag Mitarbeiter von Operation Argus zu werden, einem streng geheimen Projekt des US-Militärs, dessen Ziel es war, Nuklearwaffen im erdnahen Weltraum detonieren zu lassen, um so einen künstlichen Strahlengürtel zu erzeugen, der später als Waffe oder Barriere gegen Angriffe eingesetzt werden kann. Die Ionosphäre sollte erobert, kontrolliert und instrumentalisiert werden. (...)
Dass man sich bereits deutlich früher mit der Manipulation des Wetters, der Ionosphäre sowie Atmosphäre befasste, zeigt eine Liste von mehr als 200 Patentanmeldungen in diesem Bereich. Der erste Eintrag datiert aus dem Jahr 1891 und betrifft die künstliche Erzeugung von Regen. Die aktuellste Patentanmeldung stammt aus dem Jahr 2014 und beschreibt eine Ionen-Kanone, die Wolkenformationen modifizieren können soll. Und diese Übersicht enthält nur die öffentlich bekannten US-Patente. Es ist davon auszugehen, dass das amerikanische Militär sowie eine Vielzahl entwickelter Industrienationen vergleichbare »Innovationen« vorzuweisen haben.
Die Geschichte der Wettermanipulation ist lang, verworren und intransparent, weil neben zivilen Einsatzmöglichkeiten stets der potenzielle militärische Nutzen im Fokus stand. Mitarbeiter des »General Electric Reserach Laboratoy« (GERL) erzeugten bereits am 13. November 1946 den ersten menschengemachten Schneesturm der Geschichte vor der Küste von New York City (USA). Basierend auf ersten erfolgreichen Eingriffen ins Wettergeschehen riefen die Vereinigten Staaten im August 1953 das »Advisory Committee on Weather Control« ins Leben. Die Organisation beschäftigte sich gemäß dem im Jahr 1958 veröffentlichen Abschlussbericht noch primär mit nationalen Einsatzmöglichkeiten des »Cloud-Seeding« (Wolkenimpfen) in der Landwirtschaft. Doch bereits am 11. Dezember 1950 zeigte ein kurzer Artikel der »Charleston Daily Mail«, wohin die Reise gehen sollte. Die Zeitung zitierte dabei den Wissenschaftler Dr. Irving Langmuir, der an den frühen Experimenten des GERL beteiligt war.
»Regenerzeugung oder Wetterkontrolle kann eine ebenso mächtige Kriegswaffe sein wie die Atombombe, sagt ein Physiker, der mit dem Nobelpreis ausgezeichnet wurde. Dr. Irving Langmuir, Pionier der Regenerzeugung, sagte, die Regierung solle das Phänomen der Wetterkontrolle genauso behandeln wie die Atomenergie (…). In Bezug auf die freigesetzte Energiemenge entspricht die Wirkung von 30 Milligramm Silberjodid unter optimalen Bedingungen der einer Atombombe, so Langmuir.« (...)
Einen Überblick zur Entstehungsgeschichte der Atmosphärenforschung und Wettermanipulation bietet das 2016 publizierte Buch »Inventing Atmospheric Science« von Professor James R. Fleming. Es zeigt anhand des Wirkens dreier Forscher, wie aus kühnen Überlegungen zur Unterwerfung des Wettergottes alltägliche Praxis wurde. Über diese absolut unstrittigen Sachverhalte hinausgehende Quellen und Recherchen, zum Beispiel zu »Textron«, einem 1923 gegründeten, militärisch-industriellen Konzern-Konglomerat, das hinsichtlich Geoengineering eine Schlüsselrolle innezuhaben scheint, sowie eine detaillierte Aufarbeitung der Historie in puncto militärisch koordinierter Wettermanipulation bietet der US-Autor Peter A. Kirby in seinem Buch »Chemtrails Exposed: A New Manhattan Project« aus dem Jahr 2020. Wobei der Titel von Kirbys 600-Seiten-Wälzer bereits eines der Probleme offenbart, dem man bei der Recherche zu diesem Themenkomplex begegnet – die Terminologie.
Denn sucht man bei Google nach Chemtrails oder Geoengineering, finden sich vor allem Faktenchecks, die das Thema als abstruses Hirngespinst charakterisieren. Oder Texte staatsnaher Publikationen, die die Idee globaler Wettermanipulation zwar häufig kritisieren, gleichzeitig jedoch negieren, dass diese bereits weiträumig stattfindet. Diese Vorhaben befänden sich lediglich im konzeptionellen Stadium, so der Tenor von beispielsweise Max-Planck-Gesellschaft und Heinrich Böll Stiftung. Und auch das Umweltbundesamt spricht in einer Stellungnahme zur Geoengineering-Governance nur von »Ideen«. Brauchbare Informationen finden sich erst, wenn man bei einer richtigen Suchmaschine – siehe Presearch oder Metacrawler – nach Begriffen wie »Solar Radiation Management«, »Stratospheric Aerosol Injection«, »Atmospheric Water Resources Management« oder »Carbon Dioxide Removal« sucht.
Während Cloud-Seeding in vielen Industrienationen oder auch den Vereinten Arabischen Emiraten mittlerweile gang und gäbe ist, lösen Begriffe wie Chemtrails, Geoengineering oder Wetter-Kriegsführung weiterhin reflexartige Abwehrreaktionen oder verächtliches Abwinken aus. Achtung, Verschwörungstheorien! Dies, obwohl die angeführten Prozesse sogar von US-Chefstrategen wie Zbigniew Brzezinski beschrieben wurden. In seinem aus heutiger Sicht fast hellseherisch wirkenden Buch »Between Two Ages« (Zwischen zwei Zeitaltern) notierte er 1970:
»Heute beginnen die industriell fortgeschrittensten Länder (in erster Linie die Vereinigten Staaten) aus dem industriellen Stadium ihrer Entwicklung herauszukommen. Sie betreten ein Zeitalter, in dem Technologie und insbesondere Elektronik – daher mein Neologismus Techneronic – zunehmend zu den Hauptdeterminanten des sozialen Wandels werden und die Sitten, die soziale Struktur, die Werte und die globale Perspektive der Gesellschaft verändern. (…) Ich sehe eine Zeit voraus, in der wir die Mittel haben und daher unvermeidlich der Versuchung erliegen werden, das Verhalten und die intellektuellen Funktionen aller Menschen durch umweltbedingte und biochemische Manipulation des Gehirns zu manipulieren. (…)
Doch nicht nur der militärisch-industrielle Komplex der Vereinigten Staaten befasst sich begeistert mit Geoengineering. Auch die deutsche Bundeswehr engagiert sich in diesem Bereich. Das zeigt ein 48 Seiten umfassendes Strategiepapier des »Dezernat Zukunftsanalyse« des Planungsamtes der Bundeswehr vom November 2012. Auf Seite zehn führt besagtes Dezernat unter der Zwischenüberschrift »Neue Gefahr« vieldeutig aus:
»Jenseits der bisherigen Darstellung könnten auch nicht-staatliche Akteure möglicherweise Geoengineering einsetzen. Ein radikalisierter und finanzstarker Akteur könnte sich als Retter der Welt verstehen und mit der Einbringung von Partikeln in die Stratosphäre einen massiven SRM-Einsatz durchführen. Hierzu benötigt er eine entsprechende Infrastruktur, um Partikel in die Stratosphäre einbringen zu können. Entgegen anderen SRM-Maßnahmen, die ständig betrieben werden müssen, könnte dies, aufgrund der langen Verweildauer von Partikeln in der Stratosphäre, eine globale und andauernde Maßnahme darstellen. Ein solcher privater Einsatz könnte durch Staaten nur schwer unterbunden werden.«
Hatte sich nach Berichten des Forbes-Magazine und anderer Nachrichtenportale nicht unlängst ein weltbekannter Philanthrop mit zweifelhaften Ruf angeschickt, die Sonne mittels künstlichem Staub verdunkeln zu wollen? Hat die Regierung von Mexiko vielleicht deshalb Anfang 2023 eine Pressemitteilung veröffentlicht, in der sie verkündet, dass Geoengineering-Experimente auf ihrem Terrain künftig verboten sind? (...)
Logistisch ist Geoengineering auf globaler Ebene längst machbar. Und auch die gezielte oder geduldete Einflussnahme auf die Fertilität, körperliche Entwicklung oder psychische Gesundheit des Homo sapiens kann im Zuge solcher Programme mitnichten ausgeschlossen werden. Zu oft sprachen und sprechen Vertreter oder Vordenker des Neofeudalismus davon, die Weltbevölkerung reduzieren zu wollen, sie reduzieren zu müssen. Was läge näher, als synergetische Effekte zu nutzen und aus Gründen der Kosteneffizienz zwei Ziele parallel zu verfolgen?
Die verblendete Endzeit-Ideologie der Klima-Apokalyptiker und Bioethiker scheint genau jene pseudo-humanistischen Weltenretter auf den Plan gerufen zu haben, vor denen das »Dezernat Zukunftsanalyse« der Bundeswehr in seinem zuvor zitierten Strategiepapier emsig warnte. Jene, die sich von höheren Gnaden dazu berufen fühlen, den Planeten samt seinen Bewohnern nach ihren Vorstellungen zu formen.
Was sie tun, das lässt sich aufgrund der im vorliegenden Text zusammengetragenen Informationen partiell nachvollziehen und erahnen. Auch wenn nicht jeder Kondensstreifen am Himmel eine Geoengineering-Attacke ist, darf dennoch davon ausgegangen werden, dass in Tropo- und Stratosphäre bereits jetzt weiträumig Partikel zur Wetterkontrolle ausgebracht werden. Im schlimmsten Falle sogar zur Bevölkerungskontrolle. Auch wenn dies bis dato nicht explizit nachzuweisen ist. Die Indizien lassen derartige Rückschlüsse als Arbeitshypothese durchaus zu. Darüber hinaus geben außergewöhnliche meteorologische Phänomene und mysteriöse plattentektonische Ereignisse der jüngsten Zeit ausreichend Anlass zur Annahme, dass Extremwetter und Naturkatastrophen zwischenzeitlich durchaus als geostrategische Waffen fungieren könnten.
Wer das für unwahrscheinlich hält, sollte sich zumindest fragen, warum Scientific American am 28. Februar 2023 über ein Papier der Vereinten Nationen (UN) berichtet, das fordert, Geoengineering Aktivitäten global zu regulieren. Das wäre wohl kaum nötig, fänden derartige Aktivitäten nicht bereits in weitem Rahmen statt. Eines steht fest: je eindringlicher man sich mit diesem Themenkomplex beschäftigt, desto mehr Fragen kommen auf. Fragen, deren Beantwortung die Verifikation einer Vielzahl weiterer Informationen bedingt – und die daher in einer Fortsetzung aufgegriffen werden müssen.
»Jeder redet über das Wetter, aber keiner tut etwas dagegen.« (Mark Twain)
Gefunden in den NachDenkSeiten hier:
Jens Berger: „In ihren Schritten lag etwas Leichtes“ – schwülstige Baerbock-Propaganda vom RND-Chef
Matthias Koch: Hilfe für die Ukraine: Putins Irrtum
Mit ihrem vierten Besuch in der Ukraine unterstreicht Annalena Baerbock die anhaltende Unterstützung Deutschlands und zeigt, dass das Kalkül des Kremls nicht aufgeht. Der Leitartikel.
In ihren Schritten lag etwas Federndes, als sie am Montagmorgen in Kiew nach langer Reise aus dem Zug stieg. Annalena Baerbock bringt - nicht nur als Außenministerin, sondern auch als Person - eine über den Tag hinausweisende Botschaft mit: Hier kommt eine dynamische Deutsche, 42 Jahre alt, idealistisch, zupackend und optimistisch, schon in jungen Jahren zur Spitzenpolitikerin aufgestiegen, eine ehemalige Leistungssportlerin im Trampolinspringen.
Baerbocks Gesprächspartner:innen ahnen womöglich, dass diese Frau irgendwann noch mehr Einfluss in Deutschland und Europa gewinnen könnte als bisher – in einer hoffentlich bald anbrechenden Zeit, in der die Herrschaft von Wladimir Putin (70) Geschichte ist.
Es ist dieser besondere Blick auf Baerbock, die ihren mittlerweile vier Besuchen in der Ukraine stets eine spezielle Bedeutung gab. Baerbock reiste im Jahr 2022 als erstes deutsches Kabinettsmitglied nach Kriegsbeginn nach Kiew. Zu Beginn dieses Jahres wagte sie - was die Ukrainerinnen und Ukrainer ihr hoch anrechnen - einen Besuch im lange umkämpften Charkiw nahe der russischen Grenze.
Hymne weiterlesen in der Frankfurter Rundschau
Peter Hänseler – Interview mit Felix Abt – Teil 1: Einblicke von einem Insider
Alles über Russland, was Sie schon immer wissen wollten, aber nicht aus den Mainstream-Medien erfahren können.
In den Lesetipps vom 07.09.2023 haben wir den Anfang des Artikels zitiert, wo es um die Schritte zum Krieg in der Ukraine geht. Hier folgt ein
Auszug mit den Motiven der westlichen Regierungen.
Langfristige US-Strategie zur Schwächung Russlands
Die Beweggründe der USA sind einfach: Russland zu schwächen, um auf den Kampf gegen China vorbereitet zu sein. Das ist eine alte Strategie. Die Amerikaner verstecken ihre Absichten nicht einmal.
Der beste schriftliche Beleg ist eine Studie der Rand Corporation von 2019 mit dem Titel «Extending Russia». Auf 300 Seiten erklärt das Papier, wie die USA Russland schwächen können und sollten. Die Rand Corporation, ein amerikanischer Think Tank, verfügt über ein Jahresbudget von USD 350 Millionen. Die Rand Corporation wird vom US-Militär und Unternehmen des militärisch-industriellen Komplexes finanziert. Der Ukraine-Konflikt ist nur eines der Projekte, mit denen die USA versuchen, Russland zu schwächen.
EU-Politiker – Handlanger der US-Außenpolitik
Die Motive der EU – so hart das auch klingen mag – sind nicht nachvollziehbar. Der Konflikt mit Russland hat für die Bevölkerung und die Unternehmen der EU-Mitgliedsstaaten nur zu Entbehrungen geführt.
Leider spüren die Politiker, die eine antirussische Politik verfolgen, keine Nachteile, wenn sie in Privatjets herumfliegen, in den besten Restaurants speisen, in Palästen schlafen und im Vergleich zu ihren Untertanen horrende Gehälter beziehen. Diese Politiker sind die Handlanger des US-Imperiums und haben nicht das geringste Problem damit, ihr eigenes Volk zu verraten.
Viele Leserinnen und Leser werden jetzt vielleicht sagen, dass das nicht wahr sein kann. Aber schauen Sie selbst: Wie hat sich der Lebensstandard in der EU seit Beginn der Sanktionen entwickelt?
Geld – das Motiv von Zelensky & Co.
Das Motiv der ukrainischen Führung ist es, reich zu werden. Bevor der Westen die Ukraine zur größten Demokratie erklärte, weil sie gegen die bösen Russen kämpfte und in westlichen Städten wie Zürich (sic!) ukrainische Flaggen aufstellte, wusste jeder, dass die Ukraine – und ihr Präsident – die korrupteste Nation Europas ist. Viele investigative Medienberichte sind seit Februar 2022 bequemerweise verschwunden.
Die Ukrainer werden abgeschlachtet
Die armen Ukrainer werden von ihrer eigenen Regierung abgeschlachtet und gezwungen, einen Krieg zu führen, den sie nicht gewollt haben und den sie nicht gewinnen können. Es ist eine menschliche Katastrophe für alle Soldaten an der Front, ob sie Ukrainer oder Russen sind, macht keinen Unterschied. Colonel Douglas Mac Gregor, meiner Meinung nach einer der besten Experten in diesem Krieg, sagte vor ein paar Tagen, dass bisher etwa 500.000 Ukrainer und etwa 50.000 Russen bei diesem Massaker getötet wurden; das sind alles Söhne, Brüder und Väter von jemandem.
Felix Abt: Der kollektive Westen verhängte lange vor der Invasion Sanktionen, die Waffe des Hungers, gegen Russland, hat aber diese Eskalation des Konflikts als Gelegenheit genutzt, Russland wirtschaftlich zu strangulieren. Wie es scheint, hat das für die Sanktionierer nicht so gut funktioniert. Aber bestimmte Auswirkungen hatten sie dennoch. Wie haben sich die Sanktionen auf Russland im Allgemeinen und auf das normale, tägliche Leben der russischen Bürgerinnen und Bürger im Besonderen ausgewirkt?
Westliche Sanktionen – ein kompletter Fehlschlag
Dr. Hänseler: Die Sanktionen gegen Russland, die bereits 2014 begannen, haben sich 2022 zu einem Sanktionsgewitter entwickelt, das in der Geschichte keinen Vergleich kennt.
Sie waren eine komplette Schlappe – einen anderen Begriff kann man nicht verwenden.
Die Sanktionen von 2014 zwangen Russland dazu, landwirtschaftlich unabhängig zu werden und führten dazu, dass Russland heute der größte Agrarexporteur der Welt ist.
Die Sanktionen haben aus mehreren Gründen nicht funktioniert. Erstens ist es geradezu naiv, ein Land zu sanktionieren, das keine Nettoschulden hat und gleichzeitig der größte Rohstoffproduzent der Welt ist.
Der Westen hat den globalen Süden falsch eingeschätzt
Außerdem hat der kollektive Westen die Haltung des Globalen Südens völlig falsch eingeschätzt und war – zu meiner eigenen Überraschung – überrascht, dass alle großen Volkswirtschaften der Welt, wie China, Indien und viele andere, sich nicht an den Sanktionen beteiligten, obwohl die USA und die EU großen Druck auf diese Länder ausübten. Leider beugte sich die Schweiz, die seit langem ein neutrales Land ist und über zwei Jahrhunderte lang von diesem Status profitiert hat, innerhalb weniger Tage dem Druck der EU und der USA. Die Sanktionen zeigten nicht nur keine Wirkung, sondern machten den Ländern des Globalen Südens auch bewusst, wie gefährlich die Verwendung des US-Dollar ist, als die USA die Auslandsguthaben der russischen Zentralbank illegal einfroren.
Die Macht der BRICS als Ergebnis des Diebstahls russischer Vermögenswerte wird zum Untergang des US-Dollar führen
Die Folgen dieser beispiellosen illegalen Aktionen des kollektiven Westens sind jetzt zu sehen: Organisationen wie die BRICS, die SCO und die EEU handeln untereinander nicht mehr mit dem US-Dollar, sondern verwenden ihre eigenen Währungen, um weniger US-Dollar zu halten und sich vor möglichen US-Sanktionen zu schützen.
BRICS Gipfeltreffen 2023
Auf dem BRICS-Gipfel 2023, der vom 22. bis 24. August in Durban, Südafrika, stattfand, wurde zum Abschluss des Gipfels bekannt gegeben, dass die Organisation, die bisher fünf Mitglieder – Brasilien, Russland, Indien, China und Südafrika – zählte, sechs weitere Mitglieder aufnehmen wird: Saudi-Arabien, Iran, die Vereinigten Arabischen Emirate, Argentinien, Ägypten und Äthiopien – und dass viele weitere Länder später beitreten werden, deren Beitrittsprozess bereits im Gange ist.
Allein mit dieser Erweiterung werden die beiden größten Ölproduzenten (Saudi-Arabien und Russland) sowie die beiden größten Erdgasproduzenten (Russland und Iran) zu den Mitgliedern der BRICS gehören. Das ist eine unglaubliche Machtkonzentration über Energierohstoffe und wird von den BRICS auch ausgenutzt werden – daran gibt es keinen Zweifel.
Ungeachtet dieser Fakten blickt die westliche Presse immer noch auf diese Organisation herab und ist offensichtlich nicht in der Lage, die geopolitische Machtverschiebung zu erkennen, die sich direkt vor unseren Augen abspielt.
Es ist gut möglich, dass die BRICS+-Länder, die bereits jetzt den US-Dollar nach Möglichkeit vermeiden, bald ein auf Gold basierendes Handelsabrechnungssystem einführen werden. Unser Blog hat mehrere ausführliche Artikel über BRICS & Co. und die möglichen Folgen für den globalen Süden und den kollektiven Westen veröffentlicht.
Christian Müller: Der öffentlich-rechtliche (deutsche) Rundfunk ist am Ende
In diesen Tagen ist in Deutschland ein Buch erschienen, das man unbedingt lesen muss: «Der öffentlich-rechtliche Rundfunk ist am Ende. Aber ein Ende ist nicht in Sicht.»
Friedhelm Klinkhammer und Volker Bräutigam haben sich die Mühe genommen, Hunderte von Fehlleistungen des deutschen öffentlich-rechtlichen Rundfunks in den letzten Jahren zu sammeln und genau zu dokumentieren. Und sie haben zudem die Aufsichtsorgane des öffentlich-rechtlichen Rundfunks in Deutschland unter die Lupe genommen und sie zeigen jetzt auf, dass da vor allem kassiert, aber kaum seriös gearbeitet wird. Hochinteressant, faktenreich – und dazu erst noch ein Lesevergnügen.
Worum geht es denn? Lesen Sie doch einfach die ersten paar Seiten:
Das Ritual
Feierabend. Sechserpack und Knabberzeug auf dem Couchtisch. Fernseher an. In der Wunderlampe flimmert ein Reklamespot für Heimwerker. Gleich 20 Uhr.
Gongschlag.
Blick ins abgedunkelte Nachrichtenstudio.
Grafik, eingeblendet: Tagesschau.
Sprecherin aus dem Off:
»Hier ist das Erste Deutsche Fernsehen mit der Tagesschau.«
Panorama-Aufnahme vom Studio, langsam aufhellend. tagesschau. Grafik bleibt stehen.
Sprecherin aus dem Off:
»Heute im Studio: (zum Beispiel) Jens Riewa.«
Sprecher (zum Beispiel) Riewa, Nahaufnahme, Blick in die Kamera: »Guten Abend, meine Damen und Herren, ich begrüße Sie zur Tagesschau.«
Früher wahrten die Sprecher Distanz. Nach dem Trailer »Hier ist das Erste Deutsche Fernsehen mit der Tagesschau« sagten sie: »Guten Abend, meine Damen und Herren«, und lasen die erste Meldung vor. Heute biedern sie sich erst einmal an. Dass Sie selber lesen können, genügt offensichtlich nicht; gleich zweimal innerhalb weniger Sekunden wird Ihnen beigepult, dass jetzt die Tagesschau kommt. Der Sprecher begrüßt Sie mit »guten Abend« und erklärt, dass er Sie begrüßt. Zur Tagesschau.
Damit das auch sitzt. Zweck der Übung: Sie sollen sich persönlich angesprochen fühlen, daher die folgenden Informationen vorbehaltlos aufnehmen und sich nicht davon irritieren lassen, dass Ihr Denken ideologisch eingehegt wird.
Ach, Sie trinken gar kein Bier, sondern Grünen Oolong-Tee? Auch recht. Trotzdem – der Nachrichtensprecher legt ja schon los – können Sie, der vermeintlich souveräne Zuschauer, nur noch:
– schnell ins eigene Gedankenkino flüchten,
– wegzappen oder
– die Wunderlampe ausschalten.
Sonst setzen Sie sich hochkonzentrierter Meinungsmache in der Echokammer des USA-NATO-EU-BRD-Wertewestens aus. Denn: Was Ihnen die ARD-aktuell (oder ein anderer öffentlich-rechtlicher Nachrichtenanbieter) garantiert nicht ins Wohnzimmer bringt, ist ein zweifelsfrei seriöses Informationsangebot an durchweg sachlichen, um Objektivität bemühten Nachrichten. Betonung auf »durchweg«. Manchmal kommt es nämlich vor, dass der Redaktion ARD-aktuell doch etwas halbwegs Brauchbares durch den transatlantisch-ideologischen Filter flutscht. Auch eine kaputte Uhr zeigt schließlich zweimal am Tag die richtige Zeit an.
Folgende Meldung vom 12. April 23 war am fraglichen Abend allerdings nicht im Tagesschau-Angebot:
EU-»Friedensfonds« gab gesamtes Budget für Kämpfe in der Ukraine aus (SNA). – Der Europäische Friedensfonds hat sein gesamtes Budget, das bis zum Jahr 2027 eingeplant war, in einem Jahr »zur Förderung der Feindseligkeiten« in der Ukraine verwendet. … Das Geld sei ursprünglich für die »sogenannte Förderung der Sicherheit aller Regionen der Welt bis 2027« gedacht gewesen. … Insgesamt habe die Europäische Union (EU) rund 13 Milliarden Euro für die Militärhilfe an die Kiewer Regierung bereitgestellt.
SNA-Sputnik, eine russische Nachrichtenagentur, berief sich auf eine Mitteilung des russischen Außenministeriums. SNA-Sputnik ist jedoch aufgrund einer Verfügung der EU-Kommission verboten. Zensur? Laut Grundgesetz findet die bei uns gar nicht statt. Sie wird wohl nur exekutiert, wenn das Grundgesetz gerade nicht hinguckt. Unsere politisch Verantwortlichen können doch nicht den ganzen Tag mit dem Schmöker unterm Arm herumlaufen. Das hat uns CSU-Innenminister Höcherl selig schon 1963 wissen lassen; lang, lang ist’s her.
Unsere Staatsfunker in Hamburg (ARD, Arbeitsgemeinschaft der öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten der Bundesrepublik Deutschland), Mainz (ZDF, Zweites Deutsches Fernsehen), Köln und Berlin (DRadio, Deutschlandradio) befolgen fügsam die EU-Zensurverordnung. Der Artikel 5 unseres Grundgesetzes garantiert zwar die Rundfunkfreiheit, aber das Petersilienblatt auf dem Schweineschnitzel dient ja auch bloß der Dekoration. Als besonders nahrhaft gilt es nicht. Stimmt’s?
Die Redaktion ARD-aktuell, zuständig für Tagesschau, Tagesthemen, Nachtmagazin, tagesschau.de und Tagesschau24, übt überdies schon seit vielen Jahren Selbstzensur. Sie verarbeitet nämlich ausschließlich Material der westlichen Nachrichtenagenturen:
– AP (Associated Press, USA, kommerziell, aber unter starker staatlicher Kontrolle)
– TRI (Thomson Reuters, Kanada, kommerziell)
– AFP (Agence France Presse, Frankreich, halbstaatlich)
– dpa (Deutsche Presseagentur, kommerziell, kooperiert mit AP)
– sid (Sport Informationsdienst, kommerziell).
Nicht bezogen werden Agenturen aus Russland (ITAR-TASS, Interfax, APN), China, (Xinhua, CNS), Indien (Asian News International unter anderem), Afrika (SAPA unter anderem) und Lateinamerika (teleSUR unter anderem). (Auch Al Jazeera müsste genutzt werden. Red.)
Die Konsequenz: selbst verschuldete Einseitigkeit. Die Nachrichtengestaltung trieft vor eurozentristischer Arroganz und USA-höriger Gefolgschaftstreue.
Nun unterhalten die öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten zwar weltweit eigene Studios, unter anderem in Moskau und in Brüssel. Sie hätten füglich auch ohne SNA-Sputnik berichten können, dass die EU das Geld aus dem Friedensfonds als Schmiermittel für die Rüstungsindustrie missbraucht; sie hätten ergänzen können, dass auch die korrupten Führungsfiguren des Nazi-affinen Gewaltregimes in Kiew mit einem Großteil der internationalen Rüstungshilfe die eigene Tasche füllen, voran Präsident Selenskyj selbst.
Tagesschau & Co. ließen jedoch brav die Finger von dieser heißen Information. Obwohl die Zweckentfremdung von 13 Milliarden Euro unbestreitbar von öffentlichem Interesse war (und ist) und für die Meinungsbildung des deutschen Publikums bedeutsam gewesen wäre.
Kaufen Sie das Buch und lesen dort weiter!
;-)